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Gewerkschaft syndicom wird «Blue Community»: Wasser ist ein lebenswichtiger Teil des Service public

Die Gewerkschaft syndicom hat sich als erste Non-Profit-Organisation der Schweiz der internationalen Initiative «Blue Community» angeschlossen. Die «Blue Community» wurde in Kanada lanciert und setzt sich für den Zugang zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht und als öffentliches Gut ein.

Überreichung der Zertifikatsurkunde am 29.11.2014 in Bern (vlnr): Alain Carrupt (Präsident syndicom), Lisa Krebs (Koordinatorin Blue Community) und Heinz Bichsel (Leiter Bereich OeME-Migration der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn)

Für syndicom als Branchengewerkschaft Medien und Kommunikation ist eine starke und sichere öffentliche Grundversorgung zentral. So ist der Austausch von Informationen und Daten über die Netze von Post und Telekommunikation  für unsere moderne Gesellschaft existenziell. Ist der Zugang eingeschränkt oder wird er gar behindert, hat das gravierende Auswirkungen auf unseren Alltag. Diese Netze sind ein wichtiger Teil der öffentlichen Infrastruktur, welche in der Schweiz für einen hohen Lebensstandard und wirtschaftliche Prosperität sorgt.

Viele Menschen leben derweil in Verhältnissen, in denen die viel existenziellere Versorgung mit ausreichendem und sauberem Trinkwasser nicht garantiert ist. 2010 hat die UNO-Generalversammlung deshalb den Zugang zu Wasser zum Menschenrecht erklärt. Hier setzt die «Blue Community» an, welche Wasser als öffentliches Gut für alle erhalten will. Eine zentrale Forderung der internationalen Initiative ist, dass die Wasserversorgung in allen Ländern Aufgabe der öffentlichen Hand ist und bleibt. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass alle Menschen ungehinderten Zugang zu Trinkwasser bekommen bzw. behalten.

Mit dem Beitritt zur «Blue Community» unterstützt syndicom dieses Anliegen und verpflichtet sich, fünf Grundsätze einzuhalten. Nebst dem bereits erwähnten politischen Engagement fordert die Initiative, verantwortungsvoll mit der Ressource Wasser umzugehen, die Nutzung von Trinkwasser aus der öffentlichen Versorgung zu fördern und andere Länder beim Unterhalt und Ausbau der öffentlichen Trinkwasserversorgung zu unterstützen.

Ökologisches und solidarisches Verhalten im Alltag
«Mit unserem Beitritt können wir als Gewerkschaft des Service public ein klares Zeichen für eine gute Grundversorgung setzen. Zudem fördern wir damit ökologisches und solidarisches Verhalten im Alltag», erklärt Alain Carrupt, Präsident von syndicom. Für syndicom heisst dies konkret: Ab sofort wird bei allen internen Veranstaltungen, bei Versammlungen und an den Arbeitsplätzen nur noch Wasser aus der öffentlichen Versorgung – also: Hahnenwasser – angeboten. Auf die Bereitstellung von abgepacktem Flaschenwasser wird verzichtet.

Diese Massnahme macht auch aus ökologischen Gründen Sinn: Abfüllung, Verpackung und Transport von Flaschenwasser brauchen bis zu tausend Mal mehr Energie als die Verteilung der gleichen Menge Leitungswasser. Hahnenwasser kostet zudem nur einen Bruchteil der gleichen Menge an abgefülltem Mineral- oder Tafelwasser – bei geringen Unterschieden in der Zusammensetzung.

Das eingesparte Geld ermöglicht es der Gewerkschaft, einen Beitrag für die Trinkwasserversorgung in Moçambique zu leisten. syndicom unterstützt ein Projekt des Hilfswerks Solidar Suisse, welches Brunnen in Dörfern, Schulen und Gesundheitszentren installiert oder repariert.

Schliesslich hofft syndicom-Präsident Alain Carrupt, dass das Engagement von syndicom von anderen Organisationen und auch von Personalkommissionen in Unternehmen nachgeahmt wird. «Mit einem geringen Aufwand können wir viel erreichen», so Carrupt.

Die internationale Initiative «Blue Community» wurde vom Council of Canadians – der grössten zivilgesellschaftlichen Organisation Kanadas für soziale und ökologische Gerechtigkeit – lanciert. Gemeinsam mit den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn hat die Vorstandsvorsitzende des Council of Canadians, Maude Barlow, die Initiative auch in der Schweiz umgesetzt. Nebst der Gewerkschaft syndicom wurden bisher die Stadt Bern, die Universität Bern und die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Bern-Johannes als «Blue Community» zertifiziert. Zahlreiche weitere öffentliche Körperschaften und Organisationen interessieren sich zur Zeit für eine Mitgliedschaft.

Mehr Information: www.bluecommunity.ch

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