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Haben Alternativen eine Chance?

Am 8. Januar wurde die Belegschaft der BaZ-Druckerei darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Druckerei per 31. März ihren Betrieb einstellt. syndicom findet die Schliessung verfrüht und die Konsultationsfrist viel zu kurz. 

Für die rund hundert Arbeitnehmenden kam die Botschaft nicht gerade unerwartet, kursierten doch schon im letzten Herbst Schliessungsgerüchte. Diese Gerüchte, dass die Druckerei per Ende März 2013 geschlossen werden könnte, veranlassten die Beschäftigten, nicht untätig zu sein.

Ein mögliches Management- oder sogar Employee-Buy-out (also eine Unternehmensübernahme durch die Belegschaft) gehört zu den angedachten Alternativen. Eine weitere Möglichkeit könnte die Weiterführung der Druckerei an einem neuen Basler Standort sein.

Im letzten Dezember, kurz vor Weihnachten, suchte syndicom zusammen mit dem Präsidenten der Personalkommission der Druckerei, Ralph Lange, das Gespräch mit der Basler Regierung. Die Regierung sicherte ihre Unterstützung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu.

Am 8. Januar 2013 wurde die Schliessung nun offiziell. Der Belegschaft räumte man eine Konsultationsfrist von zwei Wochen ein, in der sie Eingaben betreffend eine Weiterführung der Druckerei machen könnte. Die Geschäftsleitung deutete auch an, dass der Sozialplan von 2010 angewendet werden würde. Eine Personalversammlung beschloss am 11. Januar einstimmig folgende Forderungen: Die Konsultationsfrist muss von zwei Wochen auf zwei Monate verlängert werden, und syndicom muss an den Sozialplanverhandlungen teilnehmen.

«D BaZ-Druggerey hets scho immer gäh, syt ich mi mag erinnere»: Diesen Satz konnte man von Kolleginnen und Kollegen, älteren und jüngeren, immer wieder hören, sei es an der Personalversammlung oder auf der Strasse.

Rechtsrutsch und Reise ins Unbekannte

Die Reise der BaZ-Gruppe ins Unbekannte hatte im Jahr 2010 begonnen, als die Familie Hagemann ihre Aktien an Tito Tettamanti und Martin Wagner verkaufte. Nachdem bekannt gegeben wurde, dass Christoph Blocher die Fäden zieht, war auch klar, dass sich noch vieles verändern würde.

So erlitt die «Basler Zeitung» mit Chefredaktor Markus Somm einen Rechtsrutsch, JournalistInnen und FotografInnen wurden ausgewechselt oder zu schlechteren Bedingungen angestellt.

Der Kauf der Immobilien am Aeschenplatz (BaZ-Redaktion) und an der Hochbergerstrasse (Druckerei) durch Christoph Blocher im Jahr 2011 verstärkte die Ungewissheit, wohin die BaZ-Reise gehen soll. Als Blocher letzten Herbst kurz nach den Basler Grossratswahlen von einer «Basler Zeitung nackt» sprach, bestätigten sich die Befürchtungen definitiv.

Wie soll es nun weitergehen? Die Erstreckung der Konsultationsfrist soll den KollegInnen helfen, ihre Alternativen richtig auszuarbeiten und einzu­geben. Damit die Alternativen greifen können, sind wir auf die Unterstützung aller angewiesen. Willst du mehr dazu wissen? Willst du die KollegInnen unterstützen oder regelmässige Infos erhalten? Dann schreib an ­.

* Sonia Regna ist Regionenleiterin Nordwest-/Zentralschweiz.

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