Artikel

Heute Mai-Feiern an über 50 Orten in der ganzen Schweiz

«Lohngleichheit. Punkt. Schluss!» : Unter dieses Motto hat der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) die diesjährigen 1. Mai-Feiern gestellt.

Zürich, © syndicom

Bilder


Die SGB-Gewerkschaften sind an quasi allen über 50 Anlässen in der Schweiz beteiligt, an welchen heute die Arbeitnehmenden, und dabei speziell die Frauen, auf die Strasse gehen und Politik und Wirtschaft auffordern, auch ihre Probleme ernst zu nehmen.

Überall fordern die RednerInnen, dass das Parlament, konkret: der Ständerat, endlich vorwärts macht mit der Lohngleichstellung und die entsprechende Revision des Gleichstellungsgesetzes nicht mehr torpediert. Die Gewerkschaften verlangen zudem an diesem 1. Mai mehr und sicherere Jobs, insbesondere für ältere Arbeitnehmende, mehr Lohn, insbesondere für Berufsleute mit Lehre und langer betrieblicher Zugehörigkeit, kürzere Arbeitszeiten, effiziente Massnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Betreuung und bessere Altersrenten. Sie werden weiterhin für einen effizienten Service public einstehen und entschlossen gegen eine wilde Flexibilisierung der Arbeitszeiten antreten.

Zitate aus 1.Mai-Reden

In Winterthur erinnerte SGB-Präsident Paul Rechsteiner an die Erfolge, die vor 100 Jahren durch den Landesstreik erkämpft worden waren. Wenn die Arbeitgeber heute zentrale Errungenschaften in Frage stellen wollten, etwa im SBB-GAV oder bei Rentenalter 60 auf dem Bau, dann würden sie auf kampfbereite Gewerkschaften stossen. – Zur Lohngleichstellung: «Dass es auch anders geht, macht uns das kleine Island vor. Dort ist vor einem Jahr beschlossen worden, die Lohngleichheit bis 2022 definitiv zu beseitigen. Mit verbindlichen Massnahmen und Sanktionen. Und siehe da, die Dinge kamen in Bewegung. Einen solchen Vulkan braucht auch die Schweiz!»

Die grösste 1. Mai-Kundgebung fand in Zürich statt mit gut 13’000 Teilnehmenden. Unia-Präsidentin und SGB Vize-Präsidentin Vania Alleva: «Es ist unglaublich, dass es immer noch keine Lohnkontrollen gibt und es ist unglaublich, dass sogar eine klitzekleine Revision des Gleichstellungsgesetzes mit minimalen Verbesserungen vom Parlament zurückgewiesen wird.» - Es brauche auch weiterhin «Gleichheit für alle». Eine solche Politik habe «dazu beigetragen, dass über eine Million aus Europa stammender Kolleg/innen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt nicht mehr wie rechtlose Menschen zweiter Klasse behandelt werden können. Eine solche Politik hat dafür gesorgt, dass heute über zwei Millionen Arbeitnehmende in diesem Land einen gewissen Schutz dank Gesamtarbeitsverträgen, Mindestlöhnen und Arbeitsmarktkontrollen geniessen. So viel wie niemals zuvor.»

In Kreuzlingen erinnerte SGB-Sekretariatsleiter Daniel Lampart an die grossen Errungenschaften der Gewerkschaften: AHV, Kürzung der Arbeitszeiten, höhere Mindestlöhne. Der Kampf jedoch gehe weiter. Denn: es braucht auch «mehr Prämienverbilligungen bei den Krankenkassen, eine bessere soziale Absicherung der älteren Arbeitnehmer, eine Senkung der Arbeitszeiten und eine positive Wende bei den Altersrenten.» Lampart erinnerte zudem an das «enorme soziale Potenzial des europäischen Projektes».

Ebenfalls in Winterthur äusserte sich VPOD-Präsidentin Katharina Prelicz-Huber u.a. zum Service public: «Eine gute Schulbildung, eine optimale Gesundheitsversorgung, gesicherte Renten und soziale Sicherheit für alle, saubere Strassen und Parkanlagen, stets Strom, Trinkwasser direkt ab Wasserhahn, funktionierende Abfallentsorgung, Züge und Trams, Kultur und Begegnungsorte. Unsere engagierten KollegInnen sorgen für gute Lebensqualität. – Eine Gefährdung dieser Güter lassen die Gewerkschaften nicht zu!» (SGB)

Informiert bleiben

Persönlich, rasch und direkt

Du willst wissen, wofür wir uns engagieren? Nimm Kontakt zu uns auf! Bei persönlichen Anliegen helfen dir unsere Regionalsektretär:innen gern weiter.

syndicom in deiner Nähe

In den Regionalsekretariaten findest du kompetente Beratung & Unterstützung

Jetzt Mitglied werden