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IG Pensionierte: Renten verteidigen – AHV stärken!

Drei Frauen und eine Initiative standen am 6. April 2016 im Mittelpunkt der mit 62 Personen gut besuchten Präsidentenkonferenz der IG Pensionierten. Patrizia Mordini, innerhalb der syndicom-Geschäftsleitung verantwortlich für die Gleichstellung, stellte sich erstmals persönlich den versammelten Präsidenten vor. Ihre Vorgängerin Bernadette Häfliger-Berger wurde verabschiedet und VPOD-Präsidentin Katharina Prelicz-Huber mobilisierte mit Ihrem Referat für die AHV plus Initiative, die im Herbst zur Abstimmung kommen soll.

© Christian Capacoel

Bernadette Häfliger-Berger wird gewürdigt. Patrizia Mordini übernimmt und stellt sich vor
Bernadette Häfliger Berger, vormals bei syndicom auch für die IG Pensionierten verantwortlich, wurde gebührend und mit warmen Worten vom Präsidenten Roland Gutmann im Namen der gesamten IG Pensionierten verabschiedet. Sie betonte, wie sehr sie die Zusammenarbeit mit der IG Pensionierten schätzte, und wie sehr sie den Kontakt mit der Basis vermissen werde. Patrizia Mordini übernahm symbolisch das Mikrofon von Bernadette Häfliger. “Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Roland Gutmann habe ich vor 15 Jahren im Vorstand des Gewerkschaftsbundes Bern kennengelernt.“, erinnerte sie sich. „Wir haben immer gut zusammengearbeitet!“, stellte Roland Gutmann sogleich fest.

In seiner Rede forderte er, dass die Interessen der Rentner in die GAV-Verhandlungen einfliessen. Namentlich nannte er einen Renten-Teuerungsausgleich oder Einmalzahlungen, wie sie heute teilweise bei der Swisscom oder der Post existieren. Peter Rymann, Vertreter der Druck- und Medienbranche, zeigte auf, dass das ein schwieriges Unterfangen wird. Der Tenor war dennoch deutlich zu hören: Die heutigen Renten reichen für viele nicht. Es braucht eine Erhöhung der Renten!

AHV plus – solidarisch und sicher
Katharina-Prelicz Huber nahm in ihrem Referat zu AHV plus den Ball auf. Die AHV plus Initiative ist hier das konkrete Projekt der Gewerkschaften. Im Gegensatz zur Pensionskasse ist die AHV trotz der politischen Unkenrufe ein faires und sicheres Sozialwerk. „Es stimmt, dass die AHV aktuell im Defizit ist, aber was viel weniger gesagt wird: Das ist nur ein vorübergehendes Phänomen!“, stellte sie engagiert klar. Das momentane Defizit aufgrund der Babyboomer-Generation liesse sich mit einer Überbrückungsfinanzierung problemlos lösen.

Die geforderte Erhöhung der AHV Renten um 10% ist deshalb so wichtig, weil für 2/3 der Rentner und Rentnerinnen die AHV die Haupteinnahmequelle ist. Zu finanzieren wäre die Erhöhung mit insgesamt 0,8 Lohnprozenten (0,4% Arbeitgeber und 0,4% Arbeitnehmende). Das sei für die Wirtschaft verkraftbar, denn seit 40 Jahren sind die Lohnbeiträge für die AHV nie angehoben worden und liegen stabil bei 8,4%. Zudem sei das Preis-Leistungsverhältnis viel besser, als wenn die gleiche Rentenerhöhung über die zweite Säule oder eine private Vorsorge selber angespart werden müsste.

Neue Aktionsformen für die IG Pensionierten?

Engagiert und emotional wurden die Voten, als die Aktionsformen der IG Pensionierten diskutiert wurden. Es gab einen Aufruf, die IG Pensionierten politischer auszurichten. Wie können die Rentner vermehrt in die gewerkschaftspolitische Diskussion einbezogen werden? Der Wille sei da, doch die Infrastruktur und die entsprechenden Mittel sollen dementsprechend zur Verfügung gestellt werden, war die Antwort. Festgehalten wurde ebenso, dass die verschiedenen Pensioniertengruppen schon heute sehr aktiv seien und sich auch in Zukunft für die Gewerkschaft und ihre Ziele einsetzen wollen.

 

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