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Im Kanton Bern schliesst die Post rund die Hälfte aller Poststellen - Post setzt den Kahlschlag unbeirrt fort

Das Ausmass der Poststellenschliessungen nimmt immer grössere Dimensionen an und zieht neu auch in die Städte ein. In der heute veröffentlichten Mitteilung kündigt die Post ihre Absicht an, 76 Poststellen im Kanton Bern zu schliessen oder zu überprüfen. Allein neun betroffene Poststellen befinden sich in den Städten Bern, Biel und Thun. Die bisherigen Erfahrungen zeigen: Wird eine Poststelle überprüft, ist ihre Schliessung bereits beschlossene Sache. Die Dialoggespräche der Post verkommen so zur Farce. Dass die Post davon spricht, Poststellen zu sichern, ist nichts als Schönfärberei.

Mit den angekündigten Schliessungen bis 2020 sichert sich die Post die Möglichkeit, die Schliessungswelle nahtlos weiterzuführen. Wieder einmal betreibt die Post in ihrer Ankündigung Schönfärberei, statt der Bevölkerung und der Politik reinen Wein einzuschenken. So stellt sie die Agenturen und Zugangspunkte einer Poststelle gleich, obwohl diese nur einen Teil der Dienstleistungen anbieten können. Die angekündigten Bareinzahlungen an der Haustür und die Mittagszustellung der Tageszeitungen in Gebieten ohne Frühzustellung sind ebenso nur Teillösungen.

Post ignoriert Politik und Bevölkerung
Mit ihrem Vorgehen ignoriert die Post die Bedürfnisse der Bevölkerung und die Zeichen der Politik. Statt mit der Bevölkerung und den Gemeinden nach Möglichkeiten zu suchen, wie eine Schliessung der Poststellen verhindert werden kann, versucht sie, mit den Schliessungen vollendete Tatsachen zu schaffen. Dies, obwohl im ganzen Land Unterschriften gegen die Schliessungen gesammelt werden, seit zwei Wochen Protestmärsche stattfinden und Motionen sowie eine Standesinitiative im Parlament hängig sind. Damit verspielt die Post das Vertrauen der Bevölkerung und stösst die Politik vor den Kopf. Umso mehr ist die Politik gefordert, der Post Leitplanken zum Erhalt des Service public zu setzen.

Versprechen statt konkrete Zusicherung
Weiterhin spricht die Post davon, ihre soziale Verantwortung wahrnehmen zu wollen. Statt einen konkreten Plan vorzulegen, wie sie Kündigungen und Härtefälle verhindern will, wiederholt sie ihr Mantra der sozialen Verantwortung. Ihre Absichtserklärung wird aber immer unglaubwürdiger, solange sie Schliessungen verkündet, ohne zu sagen, was mit den betroffenen Mitarbeitenden passiert. Insgesamt sollen 1200 Stellen nach den Plänen der Post verloren gehen. syndicom wird die Schliessungen weiterhin mit der Bevölkerung und auf politischem Weg bekämpfen.

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