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In Basel schliesst die Post rund einen Drittel aller Poststellen

Poststellen-Schliessungen in urbanen Gebieten

Der Poststellen-Kahlschlag, den die Post seit Wochen vorantreibt, macht auch vor urbanen Gebieten keinen Halt. In Basel-Stadt will die Post bis 2020 fast jede dritte Poststelle schliessen. Dies, obwohl die Pläne der Post sowohl bei der Bevölkerung als auch bei der Politik auf grossen Widerstand stossen. Der Fall der Basler Hauptpost, deren Betrieb 2020 erneut überprüft werden soll, zeigt den Unwillen der Post, auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen.

Konkret bedeutet die Ankündigung der Post das Aus von vier der fünfzehn Basler Poststellen (Basel 1 «Hauptpost», Kannenfeld, Kleinhüningen, Gellert). Der gelbe Riese schafft sich also auch in den Städten ab. Dass die Post von sorgfältigen Einzelfallprüfungen spricht, ist ein Hohn gegenüber Behörden und der lokalen Bevölkerung. Erst kürzlich leistete die Basler Bevölkerung grossen Widerstand gegen die geplante Schliessung der Basler Hauptpost. Daraufhin verkündete die Post deren Weiterbetrieb. Zwei Monate später nun hätte es die Post in der Hand gehabt, für klare Verhältnisse zu sorgen. Doch statt den Weiterbetrieb zu garantieren, eiert sie mit Scheinlösungen herum. Die Dialoggespräche verkommen so zur Farce.

Dazu passt ebenfalls, dass die Post sich alle Möglichkeiten offen lässt, 2020 mit der Schliessungswelle nahtlos fortzufahren. Statt in ihren Ankündigungen Schönfärberei zu betreiben, täte die Post gut daran, der Bevölkerung und der Politik reinen Wein einzuschenken. So stellt sie beispielsweise die Agenturen den schliessenden Poststellen gleich, obwohl diese nur einen Teil der Dienstleistungen einer Poststelle anbieten. Ebenso sind die angekündigten neuen Zugangspunkte wie bspw. My Post 24-Automaten oder die PickPost-Stellen nur ungenügende Teillösungen.

Post ignoriert Politik und Bevölkerung
Mit ihrem Vorgehen ignoriert die Post die Bedürfnisse der Bevölkerung und die Zeichen der Politik. Statt mit der Bevölkerung, den Gemeinden und den Postangestellten Möglichkeiten zu suchen, wie die Schliessung einer Poststelle verhindert werden kann, schafft sie einfach Tatsachen. Im ganzen Land werden Unterschriften gegen die Schliessungen gesammelt. In den vergangenen Wochen fanden ein Dutzend Protestmärsche statt. Im Parlament wurden breit abgestützte Motionen sowie eine Standesinitiative eingereicht. Doch die Post verkennt diese Zeichen. Sie verspielt das Vertrauen der Bevölkerung und stösst die Politik vor den Kopf. Umso mehr ist nun die Politik gefordert, der Post engere Leitplanken zum Erhalt des Service public zu setzen.

Versprechen statt konkrete Zusicherung
Weiterhin spricht die Post davon, ihre soziale Verantwortung wahrnehmen zu wollen. Ein konkreter Plan, wie sie Kündigungen und Härtefälle verhindern will, fehlt bisweilen. Dieses Versprechen verliert seine Glaubwürdigkeit, solange die Post Schliessungen verkündet, ohne den Mitarbeitenden Perspektiven aufzuzeigen. Insgesamt sollen nach den Plänen der Post 1200 Stellen verloren gehen. syndicom wird die Schliessungen weiterhin mit der Bevölkerung, den Angestellten sowie auf politischem Weg bekämpfen.

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