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In Bellinzona fordern die Mitarbeiter von Swisscom Tessin den Erhalt der Arbeitsplätze und die Vermeidung jeder Art von Outsourcing

Die Personalvertretung von Swisscom Tessin hat heute dem Geschäftsführer des Unternehmens eine an den Verwaltungsrat gerichtete Petition zur Erhaltung der Arbeitsplätze bei Swisscom vorgelegt. Ziel ist es, mit einer Unternehmensstrategie Schluss zu machen, die darauf abzielt, auf Kosten der Mitarbeiter und der Qualität des Services Geld zu sparen.

Mehr als 300 Mitarbeiter, rund zwei Drittel der gesamten Mitarbeiter von Swisscom Tessin, haben eine Petition unterzeichnet, mit der das Unternehmen aufgefordert wird, den von ihm eingeschlagenen Kurs entscheidend zu ändern. Ungeachtet des Milliardengewinns hat Swisscom in den letzten Jahren weiter Stellen abgebaut (700 im Jahr 2017, weitere 700 im Jahr 2018, und gleich viele könnten 2019 geopfert werden). Dies geschah durch die Auslagerung der bisher intern betriebenen Dienstleistungen und die Vergabe der Arbeit an Privatunternehmen, die schlechtere Bedingungen und prekäre Be­schäftigungsformen bieten.

Angesichts einer Situation grosser Unsicherheit und grossen Misstrauens haben die Mitarbeiter von Swisscom Tessin eine Petition lanciert, die am 26. September dem Geschäftsführer der Gesellschaft, Urs Schaeppi, direkt übergeben wurde, der eigens dazu ins Business Center in Bellinzona einberufen wurde, um das Gesuch an den Verwaltungsrat von Swisscom weiterzuleiten.

Mit der von den Gewerkschaften syndicom und transfair der Region Tessin unterstützten Petition wird gefordert, dass Swisscom ihre bisherige gewinnorientierte Unternehmensstrategie aussetzt und statt­dessen den Respekt vor ihrern Mitarbeitern, Transparenz bei der Kommunikation, die Servicequalität und jene sozialen Werte ins Zentrum rückt, die das Unternehmen seit jeher auszeichnen.

Eine weitere Petition von syndicom, die vor zwei Tagen in Bern übergeben wurde und mit der der Bundesrat aufgefordert wird, die Gewinnerwartungen von Swisscom herabzusetzen, um Arbeitsplätze zu erhalten und den Druck auf das Personal zu verringern, geht ebenfalls in diese Richtung.

Darüber hinaus hat der Prösident von transfair, Stefan Müller-Altermatt, beim Nationalrat eine Interpellation (18.3596) eingereicht, mit welcher der Bundesrat im Wesentlichen aufgefordert wird, die Prioritäten des Unternehmens neu zu definieren und die strategischen Ziele, die einen Personalabbau und die Ausgliederung von Tätigkeiten vorsehen, zu überprüfen.

Der Verlust von Arbeitsplätzen im Tessin ist aufgrund der kritischen Situation auf dem Arbeitsmarkt besorgniserregender denn je. Nicht ohne Grund kommt daher diese Petition gerade aus Bellinzona, von den Mitarbeitern der Swisscom Tessin, die in einer Situation permanenter Unsicherheit, zwischen Arbeitsdruck und Konkurrenzfähigkeit leben. Und dennoch liegt ihnen ihre Arbeit und die Zukunft des Unternehmens so sehr am Herzen, dass sie die Ankunft des Geschäftsführers in Bellinzona mit einem Button begrüssen, auf der steht: «Wir sind Swisscom!».

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