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Jugendwerbeprojekt: Viele kennen syndicom

Seit Anfang April werden im Rahmen des Jugendwerbeprojekts Interviews mit jungen Nichtmitgliedern gemacht. Dies um abzuklären, welche Bedürfnisse sie haben.


Noch sind die Interviews zwar nicht abgeschlossen, aber auch die ersten, nicht repräsentativen Auswertungen ergeben schon ein interessantes Bild. 70% der Befragten kennen syndicom. Davon wiederum sind 80% Lernende. Die meisten Befragten arbeiten in den Bereichen Logistik, Poststellen und Verkauf, IT Support und Callcenter.


Bei der Frage, was ihnen an ihrem Arbeitsplatz am meisten gefällt, fallen die Antworten sehr deutlich aus: Es ist die gute Ambiance im Team. Aber auch Vielfalt und Abwechslung am Arbeitsplatz sowie der Kontakt mit anderen Menschen schwingen obenaus. Was sehr erfreulich ist: Den meisten der Befragten gefällt es am Arbeitsplatz so gut, dass sie auf Anhieb nichts Negatives darüber sagen. Einzig die Arbeitsbelastung wird öfters genannt. Die meisten vermissen auch nichts; es wurden lediglich einzelne Aussagen dazu gemacht, dass es keine Kantine gibt, dass Entfaltungsmöglichkeiten oder Zulagen für Nacht- und Wochenendschichten fehlen oder dass es bei Teilzeit zu wenig freie Tage gibt.


Fast alle können sich fachlich einbringen und fühlen sich gleichbehandelt, wobei Letzteres bei den Lernenden teilweise nicht zutrifft. Wertschätzung und Respekt gegenüber den Jungen sind in den meisten Fällen gewährleistet.


Mitbestimmung ist ein Thema
Ein etwas anderes Bild ergibt sich jedoch bei der Mitbestimmung im Betrieb: Der Anteil der Befragten, die an ihrem Arbeitsplatz keine oder nur teilweise Mitbestimmung erleben, ist deutlich höher als der «positive» Anteil. Dafür wäre etwa die Hälfte der Befragten gerne bereit, sich für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen im Betrieb einzusetzen. Nicht überraschend ist die sehr gute Bilanz der Ausbildung bei der Post. Sie wird sehr gelobt und auch die Berufsbildnerinnen und Berufsbildner der Post werden sehr geschätzt. Über die meisten Bereiche hinweg fühlt sich der Grossteil der Lernenden ernst genommen.


In einem zweiten Teil des Interviews geht es um Gewerkschaften. Was verstehen die jungen Nichtmitglieder unter einer Gewerkschaft und welche Erwartungen haben sie? Die Verteidigung und Vertretung der Interessen der Arbeitnehmenden sowie Hilfestellung bei Problemen mit dem Arbeitgeber stehen an oberster Stelle beim Gewerkschaftsverständnis. Nicht wenige finden, dass sich die Arbeit von syndicom mit ihren Erwartungen deckt.
Bei der Wahrnehmung könnte es für syndicom jedoch bedeutend besser aussehen. Hier gibt es grossen Aufholbedarf, der mit dem Teilprojekt «Vertrauensleute» des Jugendwerbeprojekts sowie mit dem Aufbau eines gewerkschaftlichen Netzes in allen Branchen angegangen werden kann. Das würde auch das Informationsdefizit aus der Welt schaffen, das sich darin zeigt, dass die meisten Befragten nicht wissen, wer in ihrer Abteilung oder in ihrer Klasse Mitglied einer Gewerkschaft ist.


Wissen und Engagement
Als wichtigstes Angebot von syndicom nannten die Befragten die gewerkschaftliche Unterstützung bei Weiterbildungen, gefolgt von der rechtlichen Unterstützung und dem Aushandeln von Gesamtarbeitsverträgen und guten Löhnen.


Knapp die Hälfte ist interessiert, syndicom beizutreten, ein Teil konnte auch schon als Mitglied begrüsst werden. Zudem ist ein Drittel der Nichtmitglieder daran interessiert, sich aktiv in einer Jugendgruppe oder in einem Lehrlingsnetzwerk zu engagieren.
Die Interviews werden weiterhin durchgeführt. Sobald eine repräsentative Zahl von Antworten erreicht ist, kann eine ausführliche Auswertung vorgenommen werden. Diese Auswertung fliesst direkt ins Teilprojekt «Vertrauensleute» und ins Gesamtjugendprojekt ein. Dies hilft uns – nebst dem Austausch mit jungen Mitgliedern –, stärker auf die Bedürfnisse von jungen Kolleginnen und Kollegen in unseren Branchen einzugehen. Zudem werden die Interviews als wertvolle und erfolgreiche Instrumente in der Werbung von syndicom verankert.

 

Sonja Oesch ist syndicom-Jugendsekretärin

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