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Kein offenes Ohr für Lohnerhöhungen 2015

In den Lohnverhandlungen für 2015 trat der Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband SBVV nicht auf die Forderung von syndicom für eine generelle Lohnerhöhung inklusive Erhöhung der Mindestlöhne ein. Der Branchen-vorstand Buch und Medienhandel von syndicom erklärte deshalb am 1. November die Lohnverhandlungen für gescheitert.

 

syndicom unterbreitete dem SBVV die Forderung, 2015 alle Mindestlöhne im Buchhandel um 50 Franken zu erhöhen und eine generelle Lohnerhöhung von 50 Franken für alle Angestellten des Buchhandels zu gewähren. 2007 gab es im Buchhandel zum letzten Mal eine generelle Lohnerhöhung für alle. Eine solche wäre deshalb für 2015 mehr als nur fällig.

Unser Ziel

Der Buchhandel muss attraktiv bleiben für die Angestellten und für Junge, die eine Lehre in dieser Branche ins Auge fassen. Zur Attraktivität eines Berufs gehört auch das Lohnniveau, denn nur mit Begeisterung und Engagement für das Buch kann man auf Dauer gute Leute nicht in der Branche halten. Der anspruchsvolle Beruf der Buchhändlerin darf darum gegenüber dem Lohnniveau im Detailhandel nicht ins Abseits geraten.

Alarmierende Zahlen

Bis 2010 wies die gesamtschweizerische Lohnstruktur­erhebung für den Buchhandel jeweils einen höheren Medianlohn aus als für den Detailhandel (Medianlohn: 50% verdienen weniger, 50% verdienen mehr).

Von 2010 bis 2012 wendete sich das Blatt: der Medianlohn im Buchhandel sank um 80 Franken, während derjenige im gesamten Detailhandel wieder um fast 100 Franken stieg. Die Situation wird sich weiter verschlechtern, da im Detailhandel (besonders bei den Grossen) seit 2012 die Löhne konstant erhöht wurden und z. B. bei Coop auch 2015 die Mindestlöhne wieder um 100 Franken steigen.

Im Buchhandel entspricht der Medianlohn fast dem Mindestlohn im 4. Berufsjahr. Das zeigt die Bedeutung der Mindestlöhne im Gesamtarbeitsvertrag: stagnieren diese, kommt auch der Medianlohn nicht voran.

Der Arbeitgeberverband zeigte zwar Verständnis für unsere Argumente. Mit Verweis auf die 2014 rückläufigen Umsätze im Buchhandel (–5,2% in den ersten 9 Monaten im Vorjahresvergleich) hatte dessen Vorstand jedoch schon vor den Verhandlungen beschlossen, auf keine Lohnforderungen einzutreten. Unsere berechtigten Forderungen wurden demnach nicht zur Prüfung und Kompromissfindung in den Vorstand mitgenommen: Die Verhandlungen endeten nach nur einer Runde ohne Einigung und Ergebnis.

Der Branchenvorstand Buch und Medienhandel von syndicom will nun für die Lohnverhandlungen 2015 wieder Bewegung in die Lohnentwicklung bringen! Dazu werden wir eure aktive Unterstützung brauchen: Jedes Neumitglied, das du für syndicom gewinnen kannst, ist ein Schritt (und für dich gibt es eine Werbeprämie von Fr. 100.–).

Wer aktiv im Branchenvorstand, an Branchenveranstaltungen oder Aktivitäten für eine Lohn­entwicklung mitmachen will, soll sich bitte melden via buch[at]syndicom.ch

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