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Kundgebung in Zürich für die sofortige Freilassung aller in der Türkei inhaftierten Journalistinnen und Journalisten!

#FreeDeniz

 

Am Samstag, 8. April findet um 15.00 Uhr auf dem Helvetiaplatz in Zürich eine Kundgebung statt, um auf das Schicksal der zahlreichen in der Türkei inhaftierten Journalistinnen und Journalisten aufmerksam zu machen und für ihre Freilassung zu demonstrieren. Derzeit sind in der Türkei rund 150 Journalistinnen und Journalisten inhaftiert, so viele wie in keinem anderen Land der Welt.

Unter ihnen befindet sich Deniz Yücel, der deutsch-türkische Korrespondent der Tageszeitung Die Welt, der seit Mitte Februar in Einzelhaft sitzt. Das Solidaritätskomitee #FreeDeniz aus Zürich sagt dazu: «Deniz heisst Meer. Wir wollen das Meer sehen!»

Wie den meisten der inhaftierten Medienschaffenden wird Yücel Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung vorgeworfen – ein Vorwurf, der seit dem Putschversuch von Juni 2016 gegen Medienschaffende erhoben wird, die kritisch über das Erdogan-Regime berichten.

Seit dem vergangenen Juni gilt in der Türkei das Recht des Ausnahmezustands. Untersuchungshaft kann sich unter diesem Recht bis zu fünf Jahre hinziehen, so dass jede Kritik am gegenwärtigen Zustand der türkischen Gesellschaft mit hohen persönlichen Kosten verbunden ist. Grundlegende demokratische Rechte sind derzeit ausser Kraft gesetzt.

«Wer kann der Welt noch erzählen, was in der Türkei passiert, wenn alle kritischen Journalistinnen und Journalisten angeklagt, eingesperrt oder ausgewiesen werden?» fragt Bettina Büsser von Reporter ohne Grenzen (ROG) Schweiz: «Der Korrespondent von ROG in der Türkei, Erol Önderoğlu, der sich seit Jahren für die Informationsfreiheit in seinem Land einsetzt, ist ebenfalls angeklagt und muss eine Gefängnisstrafe befürchten. Wir fordern die Einstellung der Verfahren gegen die Medienschaffenden und die Freilassung derer, die inhaftiert sind.»

«Medienschaffende müssen frei berichten können, ohne Zensur und ohne die Drohung, bei kritischen Aussagen und unerwünschten Recherchen eine Verhaftung befürchten zu müssen», sagt Nina Scheu, Mediensprecherin der Gewerkschaft syndicom, die die JournalistInnen in der Schweiz vertritt: «Wir fordern, dass die Türkei das Menschenrecht auf Informationsfreiheit nicht länger verletzt und die inhaftierten Journalistinnen und Journalisten freilässt.»

Die Kundgebung wird vom Solidaritätskomitee #FreeDeniz Zürich veranstaltet.

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