Letzter Trost: ein Sozialplan
Der grosse Einsatz der Personal- und Betriebskommission und von syndicom hat die Schliessung der NZZ-Druckerei nicht verhindern können. Immerhin wurde ein guter Sozialplan für die 125 Entlassenen ausgehandelt.
Nein, als Gewerkschaft können wir nicht zufrieden sein. Auch wenn der Sozialplan für die Angestellten von NZZ Print recht gut ausgefallen ist. Für eine Zeit, in der die Wirtschaft nach Arbeitszeiterhöhung und Lohnkürzungen schreit, sogar aussergewöhnlich und überdurchschnittlich gut. Aber dass die Schliessung der (rentablen!) Druckerei in Schlieren nicht verhindert werden konnte, dass die stichhaltigen Argumente der Personal- und Betriebskommission vom Verwaltungsrat ohne neue Gegenargumente vom Tisch gewischt wurden, ist ein Skandal, dessen Ausmass nur von wenigen erkannt wurde.
Es ging um mehr als Somm
Das Debakel um den vorübergehend designierten Chefredaktor Markus Somm sorgte zwar für Aufruhr in den Redaktionen und der Öffentlichkeit, doch der Beschluss, die Druckerei zu schliessen, wurde ausserhalb der NZZ kaum hinterfragt. Seit der Bekanntgabe des Entscheids war zudem ein Doppel der Druckdaten an Tamedia übermittelt worden, sodass die NZZ auch bei einem Streik hätte erscheinen können. Die Druckerei-Angestellten wussten das und sahen auch darum wenig Möglichkeit zum Widerstand.