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LKW-Chauffeure lehnen die Vorschläge der Post ab und fordern «STOP Auslagerung!»

Rund 80 betroffene LKW-Chauffeure haben am Sonntag an einer Versammlung der Gewerkschaft syndicom in Olten über die Konsequenzen der Auslagerung im Bereich Postsachentransport diskutiert. Ein klare Mehrheit der Anwesenden lehnte dabei eine Vereinbarung mit der Post ab und forderte mehr Widerstand gegen die Pläne.

© Matteo Antonini

Am Freitag gab die Post bekannt, dass sie ab Ende 2016 keine eigene Lastwagen-Flotte mehr betreiben und unterhalten wird. Die Logistik-Dienstleistungen im sogenannten «Postsachentransport» sollen vollständig an externe Subunternehmen ausgelagert werden.

 

Für rund 180 Post-Mitarbeitende, welche bisher als «Wagenführer» angestellt und mit den posteigenen LKWs unterwegs waren, bedeutet dies das Verschwinden ihrer Jobs. Die Post kündigte an, dass im Rahmen des Sozialplanes für alle eine annehmbare Lösung gefunden werden soll.

 

Am Sonntag hat die Gewerkschaft syndicom die betroffenen Chauffeure zu einer Versammlung nach Olten eingeladen, um über eine allfällige Vereinbarung mit der Post zu beraten, mit der die Konsequenzen der Auslagerung für das Personal abgefedert werden sollen.

 

Das Verdikt der Versammlung war klar: Es braucht keine Vereinbarung mit der Post, weil die entsprechenden Jobs nämlich bei der Post bleiben müssen. Die Wagenführer werden sich zusammen mit der Gewerkschaft syndicom gegen eine vollständige Auslagerung des Postsachentransports wehren.

 

Nebst dem Wunsch vieler Chauffeure, in der bisherigen Funktion weiter arbeiten zu können, äusserten die Anwesenden grosse Bedenken im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen bei den Subunternehmen. Denn einerseits sind die üblichen Lohn- und Anstellungsbedingungen in der Transportbranche bedeutend schlechter als bei der Post. Andererseits beweist die Post, dass sie nicht in der Lage ist, selbst diese branchenüblichen Standards gegenüber den Subunternehmen durchzusetzen oder zu kontrollieren.

 

Die heute bekannt gewordenen Fälle von Lohndumping beim Bau des PostParcs in Bern weisen auf die grossen Kontrollprobleme der Post bei der Vergabe von externen Aufträgen hin.

 

Unter dem Slogan «Wo Post drauf steht, muss auch Post drin sein – STOP Auslagerung!» soll eine Kampagne geführt werden. Ein bereits bestehendes Aktions-Komitee wird in den nächsten Tagen Massnahmen ausarbeiten. Am Sonntag, 20. September 2015, werden sich die Wagenführer erneut in Olten treffen und gemeinsam weitere Schritte beschliessen.

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