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Nationaler Frauentag am 14. Juni: syndicom bekämpft Lohndiskriminierung

«Gleichstellung jetzt»: so lautet in diesem Jahr das syndicom-Motto des Nationalen Frauentags. Eine Forderung, die nach wie vor aktuell ist und für die es sich zu kämpfen lohnt. Genau das tun die Gewerkschaftsfrauen am 14. Juni in der ganzen Schweiz – auch jene von syndicom. Sie wehren sich namentlich gegen Lohndiskriminierung.

© Margareta Sommer

Auch 17 Jahre nach Einführung des Gleichstellungsgesetzes verdienen Frauen immer noch rund 18 Prozent weniger als Männer. Für die gleiche Arbeit und mit den gleichen Voraussetzungen. Ein Skandal. Und ein krasser Verstoss gegen das Recht, nicht aufgrund des Geschlechts diskriminiert zu werden. Ein Recht, das in der Verfassung verankert ist. Ungleiche Löhne für gleiche Arbeit sind inakzeptabel – dies wird am 14. Juni laut und deutlich gesagt, in den Betrieben und in der Öffentlichkeit. Die Gewerkschaft syndicom ist dabei: vor Ort, aber auch mit dem Einsatz für die Mindestlohninitiative. 400'000 Menschen in der Schweiz würden von einem gesetzlichen Mindestlohn von 22 Franken pro Stunden profitieren – 300'000 von ihnen wären Frauen. Alles Frauen, die heute weniger als 4'000 Franken im Monat verdienen.


Frauen sind es auch meist, die in Teilzeit arbeiten – und bei weitem nicht nur, weil sie dies so wollten. Teilzeitarbeit wiederum bedeutet oft prekäre Arbeitsverhältnisse. Erst recht gilt das für Arbeit auf Abruf. Die Leidtragenden sind vor allem Frauen. Und sie zahlen einen doppelten Preis: nicht nur finanzielle Unsicherheit im Erwerbsleben, sondern später auch Benachteiligungen bei AHV und zweiter Säule.

Es gibt also viel zu tun: immer noch und immer wieder. Zum Beispiel im Bereich der grafischen Industrie: Was Lohndiskriminierung betrifft belegt sie den unrühmlichen 16. Platz unter 21 Wirtschaftszweigen des privaten Sektors, die dazu untersucht wurden (Schweizerische Lohnstrukturerhebung / BFS). Dazu, dass sich diese Situation verbessert, könnte die nun ausgehandelte Allgemeinverbindlichkeit des neuen Gesamtarbeitsvertrags für die grafische Industrie GIV beitragen – und natürlich auch ein gesetzlich verankerter Mindestlohn. Trotzdem braucht es bessere Kontrollen sowie die Mittel, Lohngleichheit durchzusetzen.

Kraft für diesen Kampf braucht es auch: deshalb ist syndicom am 14. Juni unterwegs, um den Frauen Mut zu machen, sich für ihr Recht zu wehren. Nicht nur im Bereich der grafischen Industrie, in Druckereien und Buchhandlungen, sondern auch in Betrieben von Post und Swisscom.

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