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Neue Arbeitsformen vor Prekarisierung bewahren!

Ohne Gegenmassnahmen wird der digitale Wandel mehr Prekarisierung hervorbringen

Der Tag der Arbeit 2021 steht ganz im Zeichen der Auswirkungen, die die Coronakrise auf die Arbeitswelt und die Arbeitnehmenden hat. Dort, wo eine stabile Sozialpartnerschaft mit guten Gesamtarbeitsverträgen (GAV) existiert, konnten die negativen Auswirkungen für die Arbeitnehmenden gemildert werden. Dort, wo es an einer stabilen Sozialpartnerschaft fehlt, schlagen die negativen Auswirkungen voll durch und der gewerkschaftliche Widerstand formiert sich. Das trifft im Organisationsbereich von syndicom auf die Medienschaffenden von Bund und BZ und den Food- und Paketkurieren zu.

Alle drei Berufsgruppen spüren nicht nur die Auswirkungen der Pandemie, sondern sie sind ebenso von den Umwälzungen der Digitalisierung betroffen. Die Folgen sind bei den Medienschaffenden und den Frühzusteller*innen Lohndruck, Entlassungen oder die Angst davor. Differenzierter zeigt sich die Lage bei den Food- und Paketkurieren. Dort, wo ein GAV existiert, wie bei den Velokurieren und der Post, sind prekäre Arbeitsbedingungen weit seltener anzutreffen als bei den privaten Paketzusteller*innen ohne GAV. Trotz Wachstum aufgrund des Onlinebooms sind Gratisarbeit, unsichere Arbeitsverhältnisse ohne Sozialversicherungen und Tiefstlöhne um 15 Franken pro Stunde an der Tagesordnung.

Velokuriere mit GAV zeigen ihre Solidarität mit Kolleg*innen ohne GAV
Die bei syndicom organisierten Velokuriere zeigten am 1. Mai ihre Solidarität mit den Kolleg*innen ohne GAV. Sie suchten das Gespräch mit ihren Kolleg*innen und klärten sie über die Vorteile eines GAV auf. Ziel der Velokuriere ist es, so die gewerkschaftliche Organisierung zu vergrössern, um dem Ziel der Allgemeinverbindlichkeitserklärung näher zu kommen. Nur so lässt sich der Prekarisierung der Branche langfristig entgegentreten. Video

Medienschaffende von Bund und Berner Zeitung gehen auf die Strasse
Die Medienschaffenden von Bund und Berner Zeitung wehren sich gegen den geplanten personellen Kahlschlag. Sie sehen die Medien- und Meinungsvielfalt auf dem Platz Bern endgültig bedroht. Sie fordern eine Minimierung des Stellenabbaus und einen grosszügigen Sozialplan. Tweet

Der Online-Boom schafft Arbeitsplätze, aber zu welchem Preis?
Der florierende Onlinehandel schafft neue Arbeitsplätze. Doch der erbitterte Kampf um Marktanteile wird auf Kosten der Arbeitsbedingungen ausgetragen. In den letzten Monaten haben sich die Negativbeispiele gehäuft. Undurchsichtige Subunternehmerketten, Tieflöhne und Scheinselbständigkeit sind Merkmale der boomenden Branche. Arbeitsplätze, die an der Selbstausbeutung grenzen, können kein Modell der Zukunft sein. Hier braucht es Regulierung. Wenn die Unternehmen sich gegen GAV wehren, muss in letzter Instanz die Politik einschreiten, so wie es in Genf der Fall war.

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