Artikel

Neue Arbeitsformen – wie weiter?

Minijobs, Scheinselbstständigkeit, Arbeit auf Abruf: Unter dem Vorwand der Krise versuchen die Arbeitgeber, prekäre Beschäftigungsformen durchzusetzen. Wie kann verhindert werden, dass die Arbeitnehmenden der «Gig Economy» ausgebeutet werden? Mit dieser Frage befasst sich die neueste Ausgabe des syndicom-Magazins.

Seit Jahren nehmen «atypische Arbeitsformen» wie Plattformarbeit, Minijobs und Arbeit auf Abruf zu. Diese «Gig Economy», die Wirtschaft der Kleinaufträge, verändert die Arbeitswelt. In den USA macht «Gig-Arbeit» schon 30 Prozent aus. Europa und die Schweiz ziehen rasch nach. Und die Covid-Krise hat alles noch beschleunigt. Was kann getan werden, um Ausbeutungsverhältnisse und Lohndumping zu verhindern? Welche Rolle haben die Gewerkschaften?

In der neusten Ausgabe des syndicom-Magazins greift Daniel Münger diese Fragen auf: «Das stellt enorme Probleme für die Jobsicherheit, die Sozialversicherungen und die Bildung dar. Hier liegt eine der grössten Herausforderungen für uns», schreibt der syndicom-Präsident in seinem Editorial. «Wir müssen die scheinselbstständigen Gig-Arbeitenden gewerkschaftlich organisieren und ihre vertragliche und soziale Absicherung erzwingen.»

In diesen Wochen erarbeitet ein Forschungsteam der Fachhochschule Nordwestschweiz im Auftrag von syndicom ein Modell für die Absicherung der Selbstständigerwerbenden, die von der Covid-Krise stark betroffen sind. Mathias Binswanger, einer der einflussreichsten Ökonomen in der Schweiz, erwähnt dieses Projekt in seinem Artikel, ebenso wie der Journalist Oliver Fahrni. Im Dossier befasst sich dieser eingehender mit den Bedrohungen durch den Turbokapitalismus und möglichen Mitteln, um Uber & Co. in den Griff zu bekommen.

Christy Hoffman, Generalsekretärin von UNI Global Union, erklärt in einem langen Interview, weshalb die scheinbare Niederlage der Arbeitnehmenden im Amazon-Verteilzentrum in Bessemer, Alabama (nach der Abstimmung über eine Gewerkschaftsvertretung im Unternehmen) zu einem Bumerangeffekt führen und die Entschlossenheit der Angestellten und Gewerkschaften weltweit stärken könnte. Die Journalistin Laetitia Wider schliesslich kommt auf den Erfolg ihres Podcasts «Je suis indépendant.e» zurück, der den Freischaffenden aller Branchen in der Schweiz ein Ventil (und eine Stimme) gegeben hat.

Auch die aktuellen Themen fehlen nicht im Magazin, so das Manifest «Keine halben Sachen!», der nächste Frauenstreik oder der ungehörig tiefe Stundenlohn der Angestellten der Epsilon SA, eines Tochterunternehmens der Schweizerischen Post.
 

syndicom Magazin

 

Informiert bleiben

Persönlich, rasch und direkt

Du willst wissen, wofür wir uns engagieren? Nimm Kontakt zu uns auf! Bei persönlichen Anliegen helfen dir unsere Regionalsektretär:innen gern weiter.

syndicom in deiner Nähe

In den Regionalsekretariaten findest du kompetente Beratung & Unterstützung

Jetzt Mitglied werden