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Nicht ohne Sozialpartnerschaft

syndicom präsentiert ein neues Positionspapier zur digitalen Arbeitswelt und schafft Grundlagen für die zukünftige GAV-Politik in der ICT-Branche. 

 

Wie die vorangegangenen Transformationen der Arbeitswelt und der Wirtschaft birgt auch der digitale Wandel sowohl Chancen als auch Risiken. syndicom will in diesem Spannungsfeld die Interessen der Beschäftigten der ICT-Branchen wirkungsvoll vertreten. Die Grundlage soll das Positionspapier «Gute Arbeit in der digitalen Schweiz» bilden.

Datenschutz und -demokratie

Big Data in Unternehmen wird in Zukunft ein wichtiges Themenfeld der gewerkschaftlichen Arbeit sein. Der Ansatz von syndicom ist einfach. Was für die Gesellschaft gilt, muss auch in den Unternehmungen gelten: Die Privatsphäre muss konsequent geschützt werden. Unternehmen sollen persönliche Daten nur zeitlich beschränkt und nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Mitarbeitenden auswerten dürfen – unter Wahrung der Anonymität. Die Mitarbeitenden müssen jederzeit Zugriff auf ihre persönlichen Daten haben. Und damit diese Datendemokratie in den Unternehmen auch gelebt wird, soll die Kontrolle paritätisch mit den Sozialpartnern erfolgen.

Recht auf Bildung

Fortlaufende Aus- und Weiterbildung ist ein Gebot der Stunde. Die heutigen GAV-Regelungen tragen dieser Entwicklung nur ungenügend Rechnung. Das Recht auf Bildung muss ausgebaut werden, es braucht einen nicht verjährbaren, klar definierten Anspruch auf Weiterbildung. Nicht nur die allgemeine Arbeitsmarktfähigkeit soll im Vordergrund stehen. Die Mitarbeitenden sollen auch für zukünftige Arbeitsplätze innerhalb des Unternehmens qualifiziert werden, damit sie weiterbeschäftigt werden können. Auch hier gilt: die paritätische Kontrolle auch über Bildungsbudgets ist der beste Garant für die tatsächliche Umsetzung.

Mitgestaltung garantieren

Komplexität und Innovationsdruck nehmen zu. Unternehmen können dem nur gerecht werden, wenn sie die Partizipation stärken. Für die GAV-Politik heisst das: Die Mitsprache und Mitbestimmung der Mitarbeitenden ist auszubauen. Das ist auch im Interesse der Unternehmen, denn Transformationsprozesse laufen in der Regel erfolgreicher, wenn sich die Mitarbeitenden als Beteiligte einbringen können. Dazu gehört auch, dass Mitglieder von gewerkschaftlichen Firmenvorständen und von Personalvertretungen einen absoluten Kündigungsschutz geniessen.

Crowdworking absichern

Crowdworking ist im Prinzip eine neue Form der Auslagerung von Arbeiten. Neu ist, dass nicht an ein Drittunternehmen ausgelagert wird, sondern an eine unbeschränkte Gruppe von Menschen – die Crowd. Die Vergabe der Aufträge erfolgt meist über eine Internetplattform. Für solche Arbeitsmodelle in der «Plattform-Ökonomie» braucht es neue Regulierungen, um Löhne zu schützen, soziale Sicherheit zu schaffen und Steuereinnahmen zu sichern. Neben der gesetzlichen Regulierung strebt syndicom ein Zertifizierungssystem für Internetplattformen an, das sich an den GAV-Standards der jeweiligen Branche ausrichtet.

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