Nach 10 Jahren als Präsident der Branche Grafische Industrie und Verpackungsdruck tritt Niklaus Dähler zurück. In seine Amtsdauer fielen drei GAV-Verhandlungen, in denen er die comedia/syndicom-Delegation in der grafischen Industrie kompetent und sachbezogen leitete.

Niklaus’ Präsidiumsperiode war eine sehr schwierige Zeit in der Branche: Digitaler Wandel, Stellenabbau, Betriebsschliessungen, der Franken-Schock – das waren keine guten Voraussetzungen, um den GAV auszubauen. Im Vordergrund stand denn auch das Verteidigen von GAV-Errungenschaften. Fortschritte gab es bei den Mindestlöhnen. Lorbeeren zu sammeln war schwierig, doch stellte Niklaus auch nie seine Person in den Vordergrund.

Wegen des Rückziehers des Viscom vom ausgehandelten und vereinbarten Prozess für die AVE des GAV Anfang des Jahres blieb es Niklaus verwehrt, mit einem positiven Erlebnis und Ergebnis zurückzutreten.

Niklaus stand immer zu getroffenen Abmachungen, sei es mit KollegInnen, sei es gegenüber Arbeitgebern. Und Niklaus ist eigentlich ein ruhiger Mensch, doch gelegentlich trieben solche Arbeitgeberprovokationen selbst ihn zu einem seltenen emotionalen Ausbruch!

Niklaus ist von Beruf Techniker und so mit einem Blick «von aussen» vor rund 20 Jahren in die grafische Industrie eingestiegen und in der Branche aktiv geworden. Wir hoffen natürlich, dass der Rücktritt nur eine Verschnaufpause ist und wir in der Branche und bei syndicom in der näheren Zukunft weiter auf ihn zählen können.

Vielleicht hat es mit seinem Geburtsjahr 1968 zu tun: Niklaus’ Ideen und Diskussionsanstösse sind oft nicht «main­streamig»; doch eine Gewerkschaft braucht aktive und engagierte KollegInnen, gerade auch solche mit unkonventionellen Gedanken!

Roland Kreuzer und Angelo Zanetti