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Ohne GAV geht gar nichts

Die Zusammenarbeit zwischen syndicom und den drei Personalkommis­sio­nen der Tamedia-Druck­zentren ist nach dem Austritt von Tamedia aus dem Arbeit­geber­verband intensiv: Ziel bleibt die Rück­kehr von Tamedia in den GAV und in die Sozialpartnerschaft.

 

Vor vier Wochen haben die drei Personalkommissionen (Peko) eine weitere Stellungnahme an den Leiter aller drei Tamedia-Zeitungsdruckzentren geschickt. Diese Stellungnahme hatte er verlangt. Tamedia hatte Verhandlungen aufnehmen wollen, um ab 2017 die Arbeitsbedingungen auf Betriebsebene zu regeln. Für das laufende Jahr sind, wie uns der Verantwortliche der drei Zentren per E-Mail bestätigt hat, keine Änderungen vorgesehen.

Die Pekos wollen keine Regeln auf Betriebsebene

In ihrer kurzen Stellungnahme betonten die drei Peko wieder einmal, dass sie vor der Aufnahme von Gesprächen Garantien haben wollen. Und diese Garantien haben einen Namen: Verbindliche Anerkennung des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) für die grafische Industrie.

Im Fall sich Tamedia darauf nicht einlässt, wird das für den 1. Januar 17 erwartete Inkrafttreten des Bundesbeschlusses über die Allgemeinverbindlichkeit abgewartet, das den GAV obligatorisch macht.

Die Allgemeinverbindlichkeit ist vital für die Absicherung der GAV-Bestimmungen: denn die Auffassung des Bundesgerichts, dass einen GAV auch solche Betriebe einhalten müssen, die nach dessen Unterzeichnung den Arbeitgeberverband verlassen (siehe syndicom-Zeitung Nr. 2/16), wurde durch ein späteres Bundesgerichtsurteil inzwischen relativiert und infrage gestellt. Und unsere Aussichten, die arbeitnehmerfreundliche Auslegung in einem neuen Verfahren zu untermauern, sind leider klein.

Tamedia will teilen und herrschen

Die Peko haben darum der Unternehmensleitung mit der Unterstützung von zwei Dritteln der in den drei Zentren beschäftigten Kolleginnen und Kollegen, die eine Petition unterschrieben haben, eine klare Botschaft gesendet: Wir wollen den GAV! Die Wachsamkeit gegenüber Tamedia ist und bleibt gross, auch weil die Geschäftsleitung versucht, die drei Peko und syndicom zu spalten.

Nicht ohne Grund hat Tamedia ihnen im Rahmen der Forderung nach Eröffnung der Verhandlungen Unterstützung durch einen «externen Experten» angeboten. Die drei Peko haben sich für das «freundliche Angebot» bedankt, in ihrer Stellungnahme jedoch betont, dass syndicom ihre Anlaufstelle ist und bleibt. Damit haben sie das gemeinsame Vorgehen bestärkt, was in den kommenden Monaten besonders wichtig sein wird. Tamedia wird das zur Kenntnis nehmen müssen.

Angelo Zanetti, Zentralsekretär Grafische Industrie und Verpackungsdruck

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