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Ordentliche Generalversammlung der Tamedia AG am 7.4.2017

Am vergangenen Freitag fand die ordentliche Generalversammlung von Tamedia statt. syndicom hat einen Gegenantrag zu den Vergütungen für den Verwaltungsrat und die Unternehmensleitung formuliert. Er wurde abgelehnt.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Mitglieder des Verwaltungsrats

Für die Punkte 5.1, 5.3 und 5.4 der Traktandenliste, Vergütungen für den Verwaltungsrat und die Unternehmensleitung, stellt syndicom einen Gegenantrag:

Die fixen Vergütungen für den Verwaltungsrat und Unternehmensleitung sind um 50% zu kürzen, die variable Vergütung der Unternehmensleitung ist zu streichen.


Verwaltungsrat und Unternehmensleitung erhalten so immer noch einen guten Lohn von rund dreieinhalb Millionen Franken für ihre Arbeit. Und das erlaubt sicher noch ein angenehmes Leben.

Sie werden sagen; Sie hätten einen guten Job geleistet.


Ich sage: Alle Angestellten von Tamedia leisten einen guten Job. Aber es gibt Menschen bei Tamedia, die seit Jahren ihre Arbeit sehr gut getan haben und die trotzdem ihren Arbeitsplatz verloren haben. Wie zum Beispiel leider im vergangenen Jahr mehrere Journalisten und Journalistinnen bei 24Heures, La Tribune de Genève und beim der Berner Zeitung.


Und es wurde noch mehr gespart auf dem Buckel der Angestellten: Seit diesem Jahr wurde nebst anderen Massnahmen einem Teil der Mitarbeiter der Zeitungsdruckzentren die 5 Franken Mahlzeitenentschädigung weggenommen und Kolleginnen und Kollegen müssen bis zu zwei Stunden pro Woche gratis arbeiten.

Und die zukünftigen Rentnerinnen und Rentner wird es noch einmal hart treffen: Sie müssen wegen der Verschlechterungen in der Pensionskasse, der Senkung des Umwandlungssatzes, neuerdings damit rechnen, dass sie 20 Prozent weniger Rente bekommen als ihnen versprochen wurde. In vielen Unternehmen und bei der öffentlichen Hand werden solche Rentenverluste mindestens teilweise durch Leistungen der Arbeitgeber abgefedert. Wir fordern Tamedia auf, diese unzumutbaren Rentenkürzungen abzufedern. Von den 1,5 Mrd. Gewinn der letzten 10 Jahre müsste ja noch etwas übrig sein – trotz über 400 Mio. Fr. ausgeschütteten Dividenden und 100 Millionen Franken für die Taschen von Verwaltungsrat und Unternehmensleitung.


Ich entschuldige mich, aber angesichts der Massnahmen zu Lasten des Personals den Damen und Herren des Verwaltungsrats Millionenbeträge und Boni zu verteilen, ist nicht nur unberechtigt, es ist ein Schlag ins Gesicht der Angestellten und der Entlassenen.


Lassen Sie mich darauf hinweisen, dass der Reichtum des Unternehmens nicht vom Verwaltungsrat und der Unternehmensleitung geschaffen wurde, sondern von denjenigen, die in den Redaktionen arbeiten, in den Zeitungsdruckzentren, im Verkauf, in der IT und in allen anderen Bereichen.


Eine gerechte Verteilung der mit unserem Antrag eingesparten über 6 Mio. Fr. hätte zur Folge, dass statt 14 Leuten, über 3000 Mitarbeitende profitieren könnten von je rund 2000 Fr. beziehungsweise einer Verdoppelung ihrer Prämie.
Und sie brauchen das Geld zum Leben und nicht zum Vergnügen. Und den 14 "Sparopfern" bleiben immer noch je 250 000 Fr.
Liebe Aktionäre und Aktionärinnen, denken Sie an die Angestellten von Tamedia, danken Sie den Angestellten von Tamedia und unterstützen Sie unseren Antrag:

  1. Halbierung der Vergütungen für VR und Unternehmensleitung im VR-Antrag 5.1 und 5.3
  2. Streichung der variablen Vergütung – der Boni - für die Unternehmensleitung: Ablehnung des VR-Antrag 5.4
  3. Verteilung der so eingesparten Summe auf alle Angestellten von Tamedia

Vielen Dank für die Unterstützung unseres Antrags

Angelo Zanetti, Zentralsekretär Sektor Medien

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