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Paul Rechsteiner gibt SGB-Präsidium per Ende November ab

Nach 20 intensiven Jahren tritt Paul Rechsteiner Ende November als SGB-Präsident zurück. «Es ist der richtige Moment für einen Generationenwechsel. Der SGB ist in einer sehr guten Verfassung: Die Zusammenarbeit unter den Verbänden funktioniert und das Sekretariat leistet unter der Leitung von Daniel Lampart hervorragende Arbeit», begründet Paul Rechsteiner seinen Entscheid.

© SGB

Paul Rechsteiner wurde im Herbst 1998 zum Präsidenten gewählt. In einer Zeit, in der soziale Anliegen stark unter Druck geraten waren, trat er für eine offensive gewerkschaftspolitische Orientierung ein. Zu den grossen Errungenschaften seiner Präsidiums-Zeit gehören die flankierenden Massnahmen zum Schutz der Löhne. Sie waren die Bedingung dafür, dass die Gewerkschaften die Bilateralen Verträge mit der EU unterstützten. Die flankierenden Massnahmen trugen dazu bei, dass in der Schweiz der Schutz durch Gesamtarbeitsverträge ausgebaut werden konnte. Dies wiederum entgegen dem gesamteuropäischen Trend.

Erfolgreich war die zur Jahrtausendwende lancierte Kampagne «Keine Löhne unter 3'000 Franken». Sie führte zu deutlichen Lohnerhöhungen im Tieflohn-Bereich. Und das in einer Zeit, als im Nachbarland Deutschland mit den Hartz I- bis IV-Programmen gerade ein Niedrigstlohn-Sektor geschaffen wurde. Die 2010 von den Gewerkschaften lancierte Volksinitiative «Keine Löhne unter 4'000 Franken» scheiterte dann zwar an der Urne. Doch in der Realität setzte sich ein informeller Mindestlohn von 4'000 Franken zunehmend durch.

In der Sozialpolitik gelang es, punktuell Fortschritte durchzusetzen. Am wichtigsten aber waren die Erfolge beim Verhindern von Verschlechterungen. So scheiterten etwa die wiederholten Versuche, die Renten abzubauen, am Widerstand der Gewerkschaften. Indes konnten bessere AHV-Renten vorläufig nicht erreicht werden. Das Anliegen bleibt jedoch gesetzt.

In den 20 Jahren als Präsident ist es Paul Rechsteiner gelungen, die Zusammenarbeit der im SGB zusammengeschlossenen Verbände zu fördern und die Kräfte für gemeinsame Anliegen zu bündeln. Auch in Form von Initiativen, Referenden, Demonstrationen und Kampagnen. In dieser Zeit öffnete sich der SGB ausserdem für Berufsverbände und Angestelltenorganisationen.

Der SGB-Präsidialausschuss, dem die Präsidien der grössten Verbände angehören, begrüsst, dass Paul Rechsteiner im Herbst 2019 für eine dritte Amtsperiode als St. Galler Ständerat kandidiert. Über seine Nachfolge beim SGB werden die Delegierten am SGB-Kongress entscheiden (30.11.-1.12.18). Das SGB-Vizepräsidium, Vania Alleva und Giorgio Tuti, wird den Prozess für die Nachfolge von Paul Rechsteiner konzipieren und dabei von der SGB-Sekretariatsleitung unterstützt. (SGB)

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