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Post beschliesst die Schliessung des Logistikzentrums Briefverarbeitung in Ostermundigen

Die Post zeigt sich im Konsultationsverfahren intransparent und prüft die Vorschläge des Personals nur ungenügend. Das Konsultationsverfahren verkommt so zu einer Alibiübung.

© Severin Nowacki

Am 09.08.2016 kündigte die Post an, die Schliessung des Logistikzentrums in Ostermundigen zu prüfen. In den darauf folgenden Personalversammlungen erhielt die Gewerkschaft syndicom das Mandat zur Vertretung des Personals im Konsultationsverfahren. Da das angesetzte Verfahren keine seriöse Prüfung der Schliessung erlaubte, wurde in einem ersten Schritt eine Verlängerung des Verfahrens erwirkt. Innerhalb der neuen Frist formulierte die Gewerkschaft syndicom mit der Belegschaft Alternativvorschläge für den Erhalt der Arbeitsplätze und den Verbleib der Briefverarbeitung in Ostermundigen.

Post kommt der Informationspflicht nur ungenügend nach
Die Post hat sich im Konsultationsverfahren nicht kooperativ gezeigt. So wurden entscheidende Informationen zum Arbeitsvolumen nicht offen gelegt, obwohl das ein Hauptargument für die Schliessung ist. Weiter hat sich die Post ebenfalls geweigert, Angaben zum Mietvertrag des Standortes Ostermundigen zu machen. Genau hier orten die Gewerkschaft syndicom und das betroffene Personal Einsparmöglichkeiten, die den Erhalt des Standortes Ostermundigen sichern könnten.

Post prüft die Alternativvorschläge nur ungenügend
Neben der Reduktion der Mietkosten wurden folgende Vorschläge unterbreitet:

  • Rückführung der Leitgebiete 31-39, um das Arbeitsvolumen zu steigern.
  • Rückgewinnung ausgelagerter Tätigkeiten, um das Arbeitsvolumen zu steigern.
  • Reduktion auf Ein- oder Zweischichtbetrieb, um Personalkosten zu sparen.
  • Einführung der betrieblichen 5 Tage-Woche, um Personalkosten zu sparen.

Die Post hat auf keine der Vorschläge reagiert. Ein seriöses und ernst gemeintes Konsultationsverfahren sieht anders aus.

syndicom prüft die Anfechtung allfälliger Kündigungen
Sollte die Post im Rahmen der Standortverschiebung und des Abbaus von 15 Stellen Kündigungen aussprechen, wird syndicom deren Rechtmässigkeit prüfen und gegebenenfalls anfechten. Insbesondere, weil sich diesbezüglich die Frage stellt, ob das Konsultationsverfahren ordnungsgemäss durchgeführt wurde.

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