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Post hat keine Vorstellung von der Poststelle der Zukunft – Politik muss einschreiten

Am Montag, 28.11.2016, fand das von syndicom geforderte Spitzengespräch mit der Schweizerischen Post statt. syndicom konfrontierte die anwesenden Konzernleitungsmitglieder mit den gewerkschaftlichen Forderungen zum angekündigten Poststellenabbau. syndicom forderte die Offenlegung der Strategie zur Entwicklung der Poststellen. Frau Ruoff konnte auf diese Forderung nicht eingehen. Eine solche Strategie besteht offenbar gar nicht und dieses Problem umfasst auch noch weitere Bereiche. Solch eine Situation ist unhaltbar und erfordert das Eingreifen des Bundes. Ansonsten nimmt der Bund den schleichenden, aber sicheren Abbau des Service public in Kauf. syndicom fordert weiterhin ein Moratorium für die Poststellenschliessungen, solange die Post keine Vorstellung von der Poststelle der Zukunft hat.

Die Post

 

syndicom hätte sich vom Gespräch erhofft, dass die Post aufzeigt, wie sie sich die Poststelle der Zukunft vorstellt und welche Services darin angeboten werden. Das ist die Grundvoraussetzung, damit Gemeinden und Regionen mittel- und langfristig mit einer modernen Poststelle rechnen können. Ohne eine solche Strategie setzt die Post alle Poststellen aufs Spiel und somit die flächendeckende postalische Abdeckung.

Aus- und Weiterbildungsstrategie ist unabdingbar – Post verspricht hier Gespräche und Lösungen
Für die treue Belegschaft der Post konnte die Führung noch keine konkreten Entwicklungsperspektiven aufzeigen. Die laufende Digitalisierung verlangt von verantwortlichen Arbeitgebern eine Aus- und Weiterbildungsstrategie. Angestellten unter 55 Jahren droht der Verlust des Arbeitsplatzes, während älteren Arbeitnehmenden oft nur noch das Abstellgleis der Frühpensionierung offensteht. Zumindest hier hat die Post Gesprächsbereitschaft und echte Mitwirkung versprochen.

Auslagerung und Abbau ist keine Strategie
Immer wieder versucht die Post, mit Knallpetarden von der fehlenden Strategie zu den Poststellen abzulenken. Untaugliche Paketroboter, Rentnerinnen, die in ihren Wohnungen Postdienstleistungen anbieten, sowie ein technisch unausgereifter Smartbutton für Briefkästen sind nur drei Beispiele, wie die Post den Anschein erwecken will, sie sei auf der Höhe der Digitalisierung. Offensichtlich ist das Gegenteil der Fall, wenn sie hauptsächlich auf Auslagerung und Abbau des eigenen Personals setzt.

Politik muss Zurückhaltung ablegen
Die politisch Verantwortlichen, allen voran Bundesrätin Doris Leuthard, dürfen dieser Entwicklung nicht weiter tatenlos zusehen. Die Bevölkerung sieht in der Post weit mehr als eine rein betriebswirtschaftliche Dimension. Vielmehr sind die Postdienstleistungen ein Teil der Versorgungskette für funktionierende Quartiere, Gemeinden und Städte. Ein Abbau gefährdet deren Attraktivität für Bevölkerung, Wirtschaft und Gemeinden.

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