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Post schliesst total 41 Poststellen im Kanton Zürich

Profitoptimierung auf Kosten des Service public

Der Poststellen-Kahlschlag, den die Post seit Wochen vorantreibt, macht auch vor urbanen Gebieten keinen Halt. Vom 2016 angekündigten Schliessungsprozess sind 41 Poststellen im Kanton Zürich betroffen. Mit den Schliessungen betreibt die Post Profitoptimierung auf Kosten des Service public und der Bevölkerung. Dies, obwohl die Pläne der Post sowohl bei der Bevölkerung als auch bei der Politik auf grossen Widerstand stossen. Wie die Post Kündigungen verhindern will, bleibt weiterhin schleierhaft.

Konkret bedeutet die Ankündigung der Post das Aus von 41 Poststellen im Kanton Zürich. Immer wieder versucht die Post, den Anschein zu erwecken, dass die Poststellenschliessungen aus finanziellen Zwängen heraus geschehen. Die am 26. Mai veröffentlichten Quartalszahlen widersprechen dieser Darstellung. Darin verkündete die Post einen gesteigerten Quartalsgewinn von 267 Millionen Franken. Dass die Umsätze in den Poststellen zurückgehen, ist das Resultat der Schliessungen und kein Hinweis darauf, dass die Dienstleistungen der Poststellen nicht mehr nachgefragt werden. Mit den Schliessungen versucht die Post, vielmehr Fakten zu schaffen, die einen weiteren Abbau legitimieren, statt nach Lösungen zu suchen, die den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. Dazu passt ebenfalls, dass die Post sich alle Möglichkeiten offen lässt, 2020 mit der Schliessungswelle nahtlos fortzufahren.

Schönfärberei statt Lösungen
Statt in ihren Ankündigungen Schönfärberei zu betreiben, täte die Post gut daran, die Bedürfnisse und den Unmut der Bevölkerung ernst zu nehmen.Tatsächlich macht sie das Gegenteil, wenn sie beispielsweise die Agenturen den Poststellen gleichsetzt, obwohl diese nur einen Teil der Dienstleistungen einer Poststelle anbieten.Ebenso sind die angekündigten neuen Zugangspunkte wie der Hausdienst oder die PickPost-Stellen nur ungenügende Teillösungen.

Post ignoriert Politik und Bevölkerung
Mit ihrem Vorgehen setzt die Post Bevölkerung und Politik vor vollendete Tatsachen und ignoriert deren Bedürfnisse. Im ganzen Land werden Unterschriften gegen die Schliessungen gesammelt und in den letzten Wochen fanden dutzende Protestmärsche statt. Im Parlament wurden breit abgestützte Motionen sowie eine Standesinitiative eingereicht. All das vermochte die Post aber nicht zu einem Umdenken zu bewegen. Umso mehr ist nun die Politik gefordert, der Post engere Leitplanken zum Erhalt des Service public zu setzen.

Versprechen statt wirkliche soziale Verantwortung
Weiterhin spricht die Post davon, ihre soziale Verantwortung wahrnehmen zu wollen. Ein konkreter Plan, wie sie Kündigungen und Härtefälle verhindern will, fehlt bisweilen. Das Versprechen verliert seine Glaubwürdigkeit, solange die Post einseitig Schliessungen verkündet, ohne den Mitarbeitenden Perspektiven aufzuzeigen.

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