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PostAuto-Skandal: Schluss mit der Gewinnmaximierung!

Die Teppichetagen bei der Post und PostAuto haben einen enormen Schaden verursacht. Satte 78.3 Millionen hat PostAuto der öffentlichen Hand zu viel berechnet. Ursache dieses Skandals ist die Profitgier bei der Post, welche die Mitarbeitenden seit Jahren zu spüren bekommen. Wenn jetzt aber PolitikerInnen versuchen, den Skandal zu nützen, um PostAuto zu zerschlagen, dann schaden sie der Qualität des Service public und den Mitarbeitenden umso mehr.

Nachdem bekannt wurde, dass PostAuto bei der Verrechnung von Betriebskosten über Jahre getrickst hatte, haben sich die Ereignisse überschlagen. Noch sind die Details unklar und müssen in einer Untersuchung geklärt werden. Für syndicom ist vor allem das Ausmass schockierend, aber es ist die Folge von übersteigerten Gewinnerwartungen. Diese werden nicht nur von der Postführung gesetzt, sondern auch von der Politik.

Schluss mit der Profitgier
Es ist grundsätzlich absurd, dass mit Dienstleistung des Service public Millionengewinne erzielt werden sollen. Diese Anforderung seitens der Politik und der Konzernführung haben dazu geführt, dass auch die Arbeitsbedingungen enorm unter Druck sind. Dabei wurde das Ziel aus den Augen verloren, dass die BürgerInnen ein qualitativ hochstehendes Angebot erwarten, welches unter fairen Arbeitsbedingungen erbracht wird.

Keine Vergabe ohne GAV
Erste PolitikerInnen fordern bereits, dass die an PostAuto vergebenen Linien neu ausgeschrieben oder gar weggenommen werden sollen. Die Absicht dabei ist durchschaubar: Dienstleistungen der Post sollen privatisiert werden, um die Gewinne anderen Unternehmen zuzuschanzen. Damit würde Gift mit Gift bekämpft. Denn die Zustände bei privaten Anbietern sind für Arbeitnehmende schlechter und auch die Transparenz gegenüber der öffentlichen Hand dürfte kaum besser sein. Für syndicom ist deshalb klar: Falls es zu Ausschreibungen kommt, dürfen sich nur Unternehmen daran beteiligen, welche den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) akzeptieren.

Es braucht eine neue Kultur des Service public
syndicom wird sich dafür engagieren, dass die aktuelle Debatte zu einer Kulturveränderung innerhalb der Post führt und nicht dazu missbraucht wird, via Hintertür die Arbeitsbedingungen im Personentransport weiter zu verschlechtern. Wir brauchen eine Post, welche sich an den Bedürfnissen der Kunden orientiert und ihre Leistungen unter fairen Bedingungen und zu einem anständigen Preis erbringt.

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