PostFinance zeigt sich im Konsultationsverfahren knausrig
Im Rahmen des Konsultationsverfahrens zum Restrukturierungsprojekt «Victoria 2020» haben die Gewerkschaften zusammen mit dem Personal zahlreiche Vorschläge eingebracht, um die geplanten Abbausmassnahmen zu reduzieren oder abzufedern. Obwohl der Druck des Personals zu Verbesserungen insbesondere für Frauen und Teilzeitarbeitende geführt hat, kann sich das Personal mit dem Sozialplan und den angedachten sogenannten flankierenden Massnahmen nicht zufrieden zeigen. Aus Sicht der Gewerkschaft syndicom wäre deutlich mehr möglich gewesen. Die Mittel dazu sind bei PostFinance vorhanden.
Im Rahmen des Konsultationsverfahrens zum Restrukturierungsprojekt Victoria 2020 haben die Gewerkschaften zusammen mit dem Personal zahlreiche Vorschläge eingebracht, um die geplanten Abbausmassnahmen zu reduzieren oder abzufedern. Obwohl der Druck des Personals zu Verbesserungen insbesondere für Frauen und Teilzeitarbeitende geführt hat, kann sich das Personal mit dem Sozialplan und den angedachten sogenannten flankierenden Massnahmen nicht zufrieden zeigen. Aus Sicht der Gewerkschaft syndicom wäre deutlich mehr möglich gewesen. Die Mittel dazu sind bei PostFinance vorhanden.
Dass PostFinance in einem Konsultationsverfahren auf Kosten der betroffenen Mitarbeitenden sparen möchte, ist kein Novum. So hat die Gewerkschaft syndicom schon 2017 bei den Auslagerungen an Swiss Post Solutions die unflexible Haltung von PostFinance kritisiert. Zwar zeigt sich die Gewerkschaft syndicom darüber erfreut, dass zumindest für Frauen und Teilzeitmitarbeitende Verbesserungen erreicht werden konnten und der Sozialplan somit geschlechtsneutral umgesetzt werden kann. Gleichzeitig muss sie aber festhalten, dass für einen Grossteil des Personals nur marginale Verbesserungen vorgesehen sind, obwohl finanzierbare Vorschläge auf dem Tisch von PostFinance lagen.
syndicom wird das Personal in der Umsetzung eng begleiten
syndicom wird nun alle notwendigen Ressourcen freisetzen, um das Personal in der Umsetzung des Sozialplans eng begleiten zu können. Dazu gehören die persönliche und juristische Beratung, aber auch die Kontrolle über die korrekte Umsetzung. syndicom wird darauf pochen, dass PostFinance möglichst vielen Betroffenen ein zumutbares Jobangebot innerhalb des Konzerns macht und dass PostFinance den Abbau möglichst über die natürliche Fluktuation abfedern kann. Das braucht Zeit.
PostFinance darf in Zukunft nicht die gleichen Verfehlungen begehen
Die Restrukturierung wurde nötig, weil PostFinance in der Vergangenheit zu spät oder falsch auf die Digitalisierung reagiert hat. Darüber kann auch der Anspruch eines «Digital Powerhouses» nicht hinwegtäuschen. Das Management ist jetzt angehalten, antizipativ und innovativ auf die weiteren Herausforderungen der Digitalisierung zu reagieren. Dabei kann das Personal eine entscheidende Rolle spielen, wenn PostFinance bereit ist, in die Weiterbildung und in die strategische Personalplanung zu investieren und das Potential ihrer motivierten Mitarbeitenden zu nutzen. Denn auch in der Digitalisierung wird der Mensch der entscheidende Erfolgsfaktor bleiben. Das erfordert aber Einbezug und Mitwirkung.
