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Postraub-Entlassung: syndicom fordert Wiedereinstellung

Im Artikel vom 30. Juli 2016 von 24heures nimmt syndicom Stellung zum Fall einer entlassenen Postschalter-Angestellten. Die Entlassene wurde vor zwei Jahren Opfer eines Raubüberfalles. Das Vorgehen der Post erscheint schlicht inakzeptabel. syndicom fordert die umgehende Wiederanstellung durch die Post, in einer neuen, passenden Position.

©Post AG

Am 10. Oktober 2012 wurde der Postschalter, in dem Frau Bel alleine arbeitete, von zwei bewaffneten Männern überfallen. Frau Bel hat versucht, die Arbeit wieder aufzunehmen, musste sie aber bereits nach zwei Wochen wegen einer Krankheit unterbrechen. Daraufhin hatte sie Angst, weiterhin am Postschalter zu arbeiten. Die Angst wurde für Frau Bel zu einer enormen psychischen Belastung. In einem solchen Fall kommt die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers zur Anwendung. (vgl. Art. 328 OR)

Bei einem so krassen Fall, bei dem eine Angestellte ein traumatisches Erlebnis erleidet, das durch die Arbeit ausgelöst wurde, trägt die Arbeitgeberin eine besondere Verantwortung. Die Post löste das übliche Case-Management aus, aber offensichtlich war die Durchführung nur sehr halbherzig: Frau Bel wurde keine neue Stelle angeboten, sondern sie wurde nach 12-jähriger Tätigkeit für die Post entlassen.

 

syndicom ist schockiert über dieses herzlose Vorgehen. Es zeigt, wie hoch der Druck im Bereich Poststellen und Verkauf sein muss, wenn man selbst in einem solchen Fall keine Lösung finden kann. Bei Poststellen und Verkauf ist zur Zeit eine grosse Reorganisation geplant. Daraus und aufgrund der zahlreichen Poststellenschliessungen, scheint ein Betriebsklima entstanden zu sein, bei dem die Bedürfnisse einzelner Mitarbeitenden - selbst in Extremfällen - keine Rolle mehr spielen.

 

syndicom fordert, dass Frau Bel sofort wieder eingestellt wird und die Anwaltskosten der Frau übernommen werden. Innerhalb des riesigen Postkonzerns sollte es kein Problem sein, eine entsprechende Stelle für die Frau zu finden.

 

Weitere Informationen:

Roland Lamprecht, Zentralsekretär syndicom, Tel: 058 817 18 35

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