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Protestpause! Dispodrom-Mitarbeiter wehren sich

Nachdem die Gespräche über einen Weiterbetrieb von Dispodrom – einer in der Logistik tätige Tochterfirma der Post – ohne Ergebnis im Sand verlaufen sind, wehren sich jetzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit Unterstützung von syndicom.

Am Mittwochmorgen, 22. Mai, fand vor den Toren der Firma Dispodrom eine einstündige Protestpause statt, an der alle 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilnahmen. Mit dieser ersten Kampfmassnahme zeigen die Angestellten, dass sie es ernst meinen. Die Aktion stand unter dem Motto «So nicht, liebe Post! Dispodrom verdient einen fairen Sozialplan».

Rund 500 Unterschriften sammelten die Angestellten in den vergangenen Tagen für eine Petition, welche die Gemeinde Schlieren auffordert, sich bei der Post für den Erhalt von Dispodrom und für die Angestellten einzusetzen. Toni Brühlmann-Jecklin, Stadtpräsident von Schlieren, nahm die Petition während der Protestpause entgegen und zeigte sich in seiner Grussbotschaft solidarisch. Auch der Schlierener Standort- und Wirtschaftsförderer Albert Schweizer betonte, dass die Gemeinde Schlieren nochmals das Gespräch mit der Post suchen müsse und dass die Gemeinde bereit sei, das Ihre dazu beizutragen, damit für alle Angestellten eine Lösung gefunden werde.

Die Angestellten von Dispodrom werden sich wohl mit der Schliessung des Betriebs auf Anfang 2014 abfinden müssen. Aber sie wollen das nicht kampflos tun. Dispodrom wurde 2009 von der Schweizerischen Post gekauft. Nun sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum «Nulltarif» auf die Strasse gestellt werden. Der Betriebsleiter von Dispodrom, Marcel Spring, meinte denn auch: «Wir waren und sind Mitarbeiter zweiter Klasse für die Post». Das zeige sich auch daran, dass die Post keinen Sozialplan vorlege, sondern lediglich von freiwilligen Abfederungsmassnhamen spreche.

Die Angestellten halten an ihren Forderungen fest:

  • Bezahlung der notwendigen Weiterbildung und Umschulung für Mitarbeiter/innen von Dispodrom
  • eine Abgangsentschädigung von 2000 Franken pro Dienstjahr oder ein durch die Schweizerische Post bezahltes Outplacement
  • eine Treueprämie in der Höhe von sechs Monatslöhnen für Angestellte, die sich verpflichten, bis zum Schluss für Dispodrom zu arbeiten.

syndicom unterstützt die Angestellten bei ihrem Kampf für eine gerechte und würdige Behandlung. Und Martin Bühler, Regionalsekretär von syndicom in Zürich, betont: «Dispodrom mag für die Post nur eine Stieftochter sein, aber auch für Stieftöchter trägt man die Verantwortung - wie für eigene Kinder. Deshalb fordern wir die Post auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. syndicom will eine schnelle und gute Lösung für die Angestellten. Dabei ist gut wichtiger als schnell: wir sind also auch bereit, weitere Kampfmassnahmen der Angestellten zu unterstützen».


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