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Schlechtere Arbeitsbedingungen trotz hohem Gewinn? syndicom fordert eine Dividende für die Post-Angestellten

Die Schweizerische Post blickt auch 2012 auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück und weist einen satten Gewinn von 859 Millionen Franken aus. Gleichwohl jammert die Konzernleitung der Post weiter in den höchsten Tönen und droht gar mit einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für das Personal. Die Gewerkschaft syndicom hat kein Verständnis für solche Planspiele des Managements und fordert, dass den Post-Angestellten künftig ihre Dividende ausgeschüttet wird. Etwas, das schon längst fällig gewesen wäre.

© die Schweizerische Post

 

Der Geschäftsbilanz 2012 der Post lässt sich sehen: Die rund 44‘000 Angestellten haben einen Ertrag 8‘582 Millionen Franken erwirtschaftet und dabei einen Gewinn von 859 Millionen Franken erzielt. Das ist ein ausgezeichnetes Resultat und bietet auch eine solide finanzielle Basis für die Umwandlung der Post vom Staatsbetrieb zu einer eigenständigen Aktiengesellschaft per Juni 2013.


Doch das gute Ergebnis weckt Begehrlichkeiten aller Art. Bereits wird der Ruf laut, die Post solle noch mehr Geld an den Bund abliefern. Gleichzeitig wird die neue Post AG künftig auch als Steuerzahlerin zur Kasse gebeten. Aber statt sich um solch fundmentale finanzielle Fragen zu kümmern, übt sich die Konzernleitung der Post lieber in marktwirtschaftlichen Planspielen und möchte die Löhne auf ein «branchenübliches» Niveau absenken und die Arbeitszeit erhöhen, wie bereits in der Presse zu lesen war.
Die Gewerkschaft syndicom wird gegen diesen Frontalangriff auf die Arbeitsbedingungen bei der Post heftigen Widerstand leisten. Die Änderung der Rechtsform bei Post und PostFinance darf nicht auf Kosten der Angestellten finanziert und zu einem unsozialen Umbau der Unternehmenskultur missbraucht werden.

  • Das Geschwätz der Konzernleitung von «marktüblichen» Arbeitsbedingungen ist obsolet, weil sich die Post dank geschütztem Monopol bei der Briefpost bis 50 Gramm ja nicht dem freien Markt stellen muss. Die Gewerkschaft syndicom hat dieses Monopol immer verteidigt, weil es einen guten Service public und faire Arbeitsbedingungen garantiert. Wer diesen fundamentalen Zusammenhang in Frage stellt, handelt grob fahrlässig.

  • Die Post ist und bleibt ein Staatsunternehmen – auch wenn sie zu einer AG umgewandelt wird. Dieser Wechsel der Rechtsform ist kein Freipass für das Management, sich nun als private Arbeitgeberin zu versuchen. Die Post hat als Unternehmen mit den zweitmeisten Beschäftigten in der Schweiz eine grosse wirtschaftspolitische Verantwortung und muss ihre Rolle als exemplarische Sozialpartnerin wahrnehmen.

    Für die Gewerkschaft syndicom ist klar, dass die Dividende der künftigen Aktiengesellschaften nicht einseitig an die Besitzerin abgeführt werden darf, sondern gezielt in die Motivation, die Qualifizierung und die Zufriedenheit des Personals investiert werden muss.

Die Konzernleitung hat die Chance, bei den anstehenden Verhandlungen zum GAV 2015 genau dieses Signal des Aufbruchs in eine gemeinsame Zukunft zu setzen. syndicom appelliert an die Verantwortlichen, diese Gelegenheit ja nicht zu verpassen.

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