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So nicht! «Altersvorsorge 2020» einstimmig zurückgewiesen

Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich am 19. März rund 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der PräsidentInnenkonferenz 2015 der IG Pensionierte im Hotel Bern ein. Da dieses Jahr keine Wahlen stattfanden, waren die beiden wichtigsten Traktanden die Besprechung der Vorlage «Altersvorsorge 2020» und die Beitragsharmonisierung. 

 

Roland Gutmann, Präsident der IG Pensionierte, der die Konferenz mit seinem typischen Schwung und Elan leitete, kündigte zu Beginn an, dass er 2016, im Jahr seines 80. Geburtstags, zurücktreten möchte. «80 Jahre sind kein Alter», scherzte er.

Treue der Pensionierten

Schliesslich begrüsste syndicom-Vizepräsidentin Bernadette Häfliger Berger die Anwesenden und wies darauf hin, dass sich letztes Jahr 30 Prozent der syndicom-Mitglieder im Ruhestand befanden. Sie dankte den Mitgliedern für ihre Treue und Arbeit, ihre Unterstützung und Präsenz bei Aktionen. Besondere Beachtung erhielt in ihrer Rede die Reformvorlage «Altersvorsorge 2020» von Bundesrat Alain Berset. Häfliger Berger thematisierte jedoch auch die wieder wachsenden Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen, die jetzt bei durchschnittlich 20 Prozent liegen. Das wirkt sich auch in der Pensionierung aus: einige Frauen seien dadurch gezwungen, länger zu arbeiten, um eine akzeptable Rente zu erhalten. Es sei deshalb noch wichtiger geworden, den Austausch über den Generationenvertrag aufrechtzuerhalten.

Anschliessend wurden das Protokoll der PräsidentInnenkonferenz 2014 und der Tätigkeitsbericht einstimmig gutgeheissen. Nach einer kurzen Pause gab die Beitragsharmonisierung Anlass zu einer lebhaften Debatte. Der massive Mitgliederschwund seit 10 Jahren führte in einzelnen Branchen zu einer Beitragserhöhung, die weitere Austritte zur Folge haben könnte. Hier stellt sich die Grundsatzfrage: Wie kann man alte Mitglieder halten und neue gewinnen? Wie erreichen wir potenzielle Neumitglieder mit ganz anderen Bedürfnissen wie beispielsweise die jüngeren Generationen oder auch mehr Frauen?

Kritik an berset

Der SGB-Präsident Paul Rechsteiner nutzte eine Sitzungspause im Parlament, um die aktuell debattierten Reformvorlagen an der Konferenz zu präsentieren. Er kritisierte insbesondere auch die Vorlage «Altersvorsorge 2020». Die von ihm bemängelten Punkte sind die Heraufsetzung des Rentenalters für Frauen, die Einführung eines Mechanismus, der die Rentenanpassung einfrieren kann, wenn das Vermögen des Ausgleichsfonds sinkt, sowie die Verringerung der finanziellen Beteiligung des Bundes an den Ausgaben der AHV.

Zu guter letzt ...

Die «Altersvorsorge 2020» wurde unter dem Traktandum «Anträge» noch einmal aufgegriffen. Pierre-André Charrière von der Gruppe Medien Freiburg beantragte die Ablehnung der Bundesratsvorlage durch die Konferenz. Es sei keine Option, das Rentenalter für Frauen zu erhöhen, solange diese immer noch 20 Prozent weniger verdienten als die Männer. Dasselbe gelte für die Streichung eines Teils der Witwenrenten. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Die Versammlung unterstützte ebenfalls den Antrag der waadtländischen Sektion Post, die Bedingungen für den Bezug von Reka-Checks durch pensionierte Mitglieder zu überprüfen und den jährlichen Höchstbetrag von 700 auf 1000 Franken zu erhöhen, und zwar bei einem Rabatt von 10 Prozent.

Die Konferenz nahm auch die Resolution «Hände weg von den Briefkästen und den PöstlerInnen!» an, die sich auf die Petition für die Beibehaltung der Zustellung in abgelegene Orte bezieht. Die Resolution ruft «die verantwortlichen Instanzen der Branche Post von syndicom dazu auf, vermehrten Druck auf die Postführung auszuüben» und einen Service public zu erhalten, der diesen Namen auch verdient.

Die IG Pensionierte ist auf der Website syndicom.ch mit einem eigenen Auftritt präsent. Hier finden sich laufend aktualisierte Nachrichten aus allen Regionen.

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