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Sonntagsallianz: Mit 86’499 gesammelten Unterschriften gegen den 24-Std.-Arbeitstag

© Alain Carrupt

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Am 4. April wurde das Referendum gegen den 24-Stunden-Arbeitstag eingereicht. Eindrückliche 86’499 Unterschriften wurden in knapp 3 Monaten gegen die Liberalisierung der Öffnungszeiten im Detailhandel gesammelt. Mit einer Installation – einer Uhr mit Arbeitsmännchen, die angekurbelt werden von liberalen Politikern –  protestierten die Mitglieder der Sonntagsallianz gegen den 24-Stunden-Arbeitstag.

 

Die Liberalisierung bei den Tankstellenshops führt erstmals den 24-Stunden-Arbeitstag im Detailhandel ein und ist nur die erste von mehreren radikalen Vorlagen. Die kommende Abstimmung hat deshalb Signalcharakter auch für die weiteren Vorstösse: Die grünliberale Fraktion will den 24-Stunden-Arbeitstag für Kleinläden einführen – 7 Tage die Woche. Begründung: Tankstellenshops können auch länger offen halten. Und der FDP-Ständerat Fabio Abate verlangt die grossflächige Einführung von Sonntagsarbeit.

 

 Auch der Dienstleistungssektor ist betroffen

An der Referendumsübergabe sagte Danièle Lenzin, Co-Präsidentin von syndicom: "Wir wollen keine 24-Stunden-Arbeitsgesellschaft, die keinen Unterschied zwischen Arbeits- und Freizeit kennt. Wir wollen nicht, dass die Detailhandelsangestellten und VerkäuferInnen oder eben auch andere Angestellte im Dienstleistungssektor wie etwa die Postangestellten während 7 Tagen zur Verfügung stehen."

 

Die Organisationen der Sonntagsallianz sind überaus zufrieden mit der schnellen Unterschriftensammlung. Sie zeigt, dass die Schweizer Bevölkerung nichts von der Liberalisierungszwängerei der Politik hält. Auch die Abstimmungen der letzten Jahre belegen dies: In über 90 Prozent der Urnengänge hat sich das Stimmvolk gegen die Verlängerung der Öffnungszeiten ausgesprochen. Das Verkaufspersonal ist ebenfalls klar gegen weitere Liberalisierungen – es weiss, dass seine Arbeitsbedingungen mit längeren Öffnungszeiten noch schlechter werden. Von der drohenden, gesundheitsschädigenden Nacht- und Sonntagsarbeit sind insbesondere Frauen betroffen.

 

Angesichts der schnellen Sammlung ist die Sonntagsallianz zuversichtlich, dass auch die Liberalisierungsvorlage bei Tankstellenshops vom Stimmvolk bachab geschickt wird.

 

67‘082 beglaubigte Unterschriften wurden eingereicht. Das sind jedoch bei weitem nicht alle, die der Sonntagsallianz zugeschickt worden sind: Angesichts der grossen Unterstützung in der Bevölkerung konnten die Organisatoren sogar darauf verzichten, alle eingereichten Unterschriften zur Beglaubigung einzureichen, um den bürokratischen Aufwand zu möglichst gering zu halten.

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