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«Stop Auslagerung» der LKW-Flotte der Post: Protestpause im regionalen Logistikzentrum in Ostermundigen

Heute hat die Post bekannt gegeben, dass sie den internen Postsachen-Transport und damit ihre LKW-Flotte definitiv vollständig auslagern wird. Von dieser Massnahme sind 187 Angestellte der Post betroffen, welche als sogenannte «Wagenführer» mit den gelben Lastwagen unterwegs sind.

Die Vorschläge der Angestellten und der Gewerkschaft syndicom, die im Rahmen des Konsultationsverfahrens gemacht wurden, hätten keine «strategiekonformen und wirtschaftlich vertretbaren Möglichkeiten» aufgezeigt, um die Chauffeure in ihrer bisherigen Funktion weiterzubeschäftigen, teilt die Post heute mit.


Die betroffenen Chauffeure haben schon im September ihren Widerstand gegen die geplante Auslagerung angekündigt. Als erste Reaktion nehmen heute die Wagenführer des Logistikzentrums in Ostermundigen (BE) um 11.00 Uhr an einer Protestpause teil, zu welcher die Gewerkschaft syndicom aufgerufen hat.

 

Die Wagenführer kritisieren den Entscheid der Postleitung in vier Punkten:

  • Die Auslagerung der LKW-Flotte führt zu einem Know-how-Verlust bei der Post und wird sich gravierend auf die Qualität der internen Transport-Dienstleistung auswirken.
  • Die Wagenführer bezweifeln, dass die Post in der Lage ist, ihnen gleichwertige Arbeitsstellen mit Zukunftsperspektiven zur Verfügung zu stellen. Auch wenn sich die Post verpflichtet hat, den betroffenen Angestellten eine «zumutbare Weiterbeschäftigung» anzubieten.
  • Die Post ist ausser Stande, reguläre Arbeitsbedingungen und faire Löhne bei den rund 250 Subunternehmen zu garantieren, welche für die Post unterwegs sind. Dies zeigen die krassen Fälle von Lohndumping, welche syndicom Anfang Woche in Genf aufgedeckt hat. Die Post schafft mit ihrer Auslagerungspolitik Hunderte von prekarisierten Arbeitsplätzen und rechtfertigt mit Hungerlöhnen, dass so die «langfristige Wettbewerbsfähigkeit» gestärkt werde. Das ist in keiner Weise nachhaltig und geht voll auf Kosten der Chauffeure bei den externen Transportunternehmen!
  • Zusammen mit den SBB, welche den Abbau von 900 Stellen bekannt gegeben hat, signalisieren die beiden grossen Staatsunternehmen, dass sie sich aus der sozialen Verantwortung zurückziehen wollen. Das gefährdet den Service public. Es braucht nun eine starke Allianz der Angestellten von Post und SBB, um sich dagegen zu wehren.

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