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Subventionsfreies, krisenfestes Erfolgsmodell

Die Schweizerische Post ist ein solides Unternehmen, das trotz Coronakrise weiterhin Gewinne erwirtschaftet. Der Wert einer subventionsfreien postalischen Grundversorgung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, das hat sich in der Krise gezeigt. Für syndicom ist klar: Die Privatisierung von PostFinance würde genau dieses Erfolgsmodell gefährden und die Qualität des Service public schmälern.

Poste Fribourg © Keystone-SDA Laurent Gilliéron

Auch ein turbulentes Jahr wie das 2020 hält die Post nicht davon ab, Gewinne zu schreiben. Erwartungsgemäss fallen diese etwas tiefer aus. Dennoch zeugt es von einem grundsoliden Konzern, der gut aufgestellt ist. Die Stärke der Schweizerischen Post liegt in der engen Verzahnung des Grundversorgungsauftrages. Es gilt, heute die Grundlagen für die Investitionen in die Zukunft zu legen. Die Verzögerungen durch die Politik und die Sackgasse «Privatisierung» sind eine akute Gefahr für das gut austarierte Schweizer Modell.

Austarierte Schweizer Lösung in Gefahr

Die Post in der Schweiz kommt – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Europa – ohne Staatsgelder aus. Sogar in der Krise kann sie sich eigenwirtschaftlich finanzieren. Der Kern dieses Erfolgs ist, dass die Grundversorgungsaufträge, sprich die Post- und der Finanzdienstleistungen, miteinander verzahnt sind. David Roth, Zentralsekretär im Sektor Logistik bei syndicom, sagt dazu: «Sollte PostFinance aus diesem austarierten Erfolgsmodell herausgerissen und privatisiert werden, dann wird die Grundversorgung als Ganzes gefährdet. Das könnte bedeuten, weniger Poststellen und einen minderwertigen Service public für die Bevölkerung und auch eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für die Post-Angestellten.» syndicom wird sich mit aller Kraft dafür einsetzen, das resistente, subventionsfreie Schweizer Post-Modell zu stärken.

Leistung der Mitarbeitenden wertschätzen

Die Angestellten der Schweizerischen Post AG trugen 2020 mit einer ausserordentlichen Leistung zum valablen Ergebnis des Konzerns bei. So bewältigten sie beispielsweise nie gesehene Paketvolumen und stellten die Grundversorgung der Schweiz während der Krise sicher. Es gab keinen Zweifel, die Post-Angestellten sind «systemrelevant». Ihr Einsatz wurde von der Bevölkerung mit Applaus gewürdigt. David Roth dazu: «Nur die Post-Verantwortlichen sehen das anders: Sie wollen ihren Angestellten keine Lohnerhöhung für diese ausserordentliche Leistung gewähren. Aus Sicht der Arbeitnehmer*innen-Vertretungen ist das eine Enttäuschung, die Unzufriedenheit ist gross.»

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