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syndicom 2020 – für eine starke Zukunft!

Die 175 TeilnehmerInnen der Delegiertenversammlung von syndicom haben verschiedene branchen- und gewerkschaftspolitische Themen diskutiert. Abschliessend wurde das Projekt «syndicom 2020» vorgestellt, das zum Ziel hat, die Gewerkschaft gestärkt in die Zukunft zu führen.

 

Voller Emotion erhoben sich die am 29. November im Stade de Suisse in Bern eingetroffenen Delegierten von syndicom zu Beginn der Versammlung, um ihre Solidarität mit 156 KollegInnen aus der Druckbranche zu bekunden. Ihnen droht infolge der geplanten Schliessungen von Zeitungsdruckereien in Schlieren (NZZ) und Neuchâtel (SNP) die Arbeitslosigkeit. Die statutarischen Geschäfte nahmen anschliessend einen Teil des Vormittags ein (Tätigkeitsberichte, Jahresrechnungen 2013, Budget 2015 und Reglement Sektionsbeiträge).

Anschliessend wurde syndicom offiziell als Mitglied der «Blue Community» anerkannt (s. Kasten auf Seite 2). syndicom ist nun Teil einer internationalen Initiative, die sich für den Zugang zu Trinkwasser als Menschenrecht und Wasser als öffentliches Gut einsetzt. syndicom-Präsident Alain Carrupt ist stolz auf dieses Engagement und freut sich über die «nachhaltige Zusammenarbeit». Im Anschluss daran gaben die Themen Europa, Strommarktliberalisierung und Service public Anlass zum Austausch unter den Delegierten.

Bernadette Häfliger-Berger, syndicom-Vizepräsidentin, erinnerte die Delegierten gegen Ende der Versammlung daran, dass in den letzten vier Jahren viel für die Unterstützung unserer Mitglieder in den Regionen und den Abschluss neuer Gesamtarbeitsverträge unternommen worden ist. Auch unsere Mitglieder seien solidarisch und setzten viele Stunden ihrer Freizeit für das gewerkschaftliche Engagement ein.

«Das gemeinsame Dach fehlt»

«Trotz diesen unbestrittenen Stärken sind wir noch nicht dort, wo wir sein möchten und sein müssten», bedauerte Häfliger-Berger. «Dem starken Fundament fehlt das gemeinsame Dach. Wir sind in der Öffentlichkeit zu wenig bekannt und werden schlecht wahrgenommen. Und wir konnten vor allem zu wenig junge Menschen gewerkschaftlich organisieren. Was muss sich ändern, damit es besser wird?» Nach der für einen Fusionsprozess üblichen turbu­lenten Phase sei es an der Zeit, zu einer «Integrationsphase» überzugehen.

Ausgleich der Finanzen

In diesem Sinn setze die Geschäftsleitung auf das Projekt «syndicom 2020», das die am Kongress vom Dezember 2013 vorgezeichnete «Vision 2020» weiterführt. Das Hauptziel von «syndicom 2020» ist, dass alle Bereiche und Ebenen von syndicom eng und für den gemeinsamen Zweck und die Interessen aller Mitglieder zusammenarbeiten. «Das Gemeinsame soll uns leiten und stärken», sagte Bernadette Häfliger-Berger. Dazu gehören die Erhöhung der Mitgliederzahlen, ausgeglichene Finanzen, die Stärkung und Erneuerung unseres Netzes von Aktivisten und eine grössere Beteiligung der Mitglieder.

Zukunftswerkstatt

Eine Arbeitsgruppe wird das Projekt 2020 koordinieren, informierte Häfliger-Berger. «syndicom 2020» ist kein Reorganisationsprojekt: «Es geht darum, basierend auf einer gemeinsamen Strategie konkrete und langfristige Lösungswege zu erarbeiten.» Dieser Prozess soll nicht von der Zentrale verordnet, sondern mit der Beteiligung aller umgesetzt werden. Bereits geplant sind eine Angestelltenumfrage im Dezember und eine Zukunftswerkstatt im Februar. Im April/Mai dann haben die Sektionen, die Branchen und die Interessengruppen die Möglichkeit, die Strategie intensiv zu diskutieren und ihre eigenen ­Vorschläge einzubringen. Mit diesem Projekt «sollen neue Arbeitsformen und Methoden getestet und eingeführt werden». Für Häfliger-Berger «ist syndicom 2020 unsere Chance, die Gewerkschaft zu konsolidieren, wieder zu wachsen und eine stolze Gewerkschaft zu sein. Wir sind unserer Zukunft nicht ausgeliefert. Und diese Zukunft wird stark, kämpferisch und gewerkschaftlich prägend sein», sagte die Vizepräsidentin überzeugt.

In Anbetracht der laufenden Restrukturierungen bei der Post sowie in den Bereichen Telecom und Druck äusserte Samuel Sigrist aus Bern die Befürchtung, dass das Ziel von 50 000 Mitgliedern eine Vision bleibt. Ein anderer Delegierter rief dazu auf, «unser Engagement und unsere Erfolge bekannter und sichtbarer zu machen». Ein Mitglied sagte, syndicom 2020 «höre sich zwar gut an», aber er befürchte, das Projekt werde zu Baustellen führen. Bernadette Häfliger-Berger meinte dazu: «Natürlich werden wir vielen Herausforderungen begegnen. Umso mehr brauchen wir eine starke Gewerkschaft, um uns für unsere KollegInnen einsetzen zu können und die Zukunft positiv anzugehen. Jede und jeder von uns kann etwas für die Zukunft von syndicom tun.» – «Die tägliche Arbeit geht weiter und morgen ist wieder Alltag», schloss seinerseits Alain Carrupt.

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