syndicom fordert: Ins Personal investieren statt Sonderdividende ausschütten
Bilanzmedienkonferenz TX Group
syndicom fordert die TX Group auf, angesichts des nach dem Krisenjahr 2020 nun wieder sehr hohen Konzernergebnisses die Sonderdividende in Redaktionen und Druckereien zu investieren – anstatt sie an die Besitzerfamilie auszuschütten. Bei einem Konzerngewinn von 177 Mio. Franken vor Abschreibungen und der Ausschüttung von hohen Dividenden muss nun Schluss sein mit Sparprogrammen und Arbeitsplatzabbau.
Das Jahr 2021 war für das Personal von Tamedia äusserst einschneidend. 2022 muss anders werden. Stellenabbau, Entlassungen und Fusionen von Redaktionen wurden bei mehreren Zeitungen durchgeführt. Die Redaktionen von «Berner Zeitung» und «Bund» wurden zusammengelegt – ohne eine akzeptable finanzielle Abfederung. Ein Sozialplan kam erst durch Vermittlung der Eidgenössischen Einigungsstelle EES zustande. Auch bei den Zürcher Regionaltiteln und bei den Westschweizer Bezahlmedien wurden Stellen abgebaut.
Heute kommunizierte die TX Group ihre Geschäftszahlen 2021. Auffallend ist: Trotz Pandemie wurde das Kerngeschäft, der Medienbereich mit Tamedia und 20 Minuten, wieder profitabel. Tamedia warf für den Konzern 4% Marge ab. Die Konzernleitung beantragt, eine hohe Dividende auszuzahlen und holt damit den erklärten Verzicht des Vorjahrs mehr als auf. syndicom weist darauf hin: Die Gewinne sind nur dank dem Personal entstanden. Ihm muss jetzt etwas zurückgegeben werden.
syndicom fordert daher den Konzern auf, nun auf weitere Entlassungen und Sparübungen zu verzichten. Stattdessen muss die Sonderdividende in einen Fonds fliessen, der dem Personal in Redaktionen und Druckereien zu Gute kommt. Stephanie Vonarburg, Leiterin Sektor Medien, sagt: «Der Konzern ist rentabel. An die Mitarbeitenden muss nun ein klares Signal gesendet werden: Verzicht auf Abbau!»