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syndicom unterstützt die Initiative 1:12

An ihrer Versammlung vom 25. Mai in Bern haben die syndicom-Delegierten die Harmonisierung der Mitgliederbeiträge diskutiert und die statutarischen Geschäfte behandelt. Mit drei Resolutionen – zur Initiative 1:12, zur Revision der IV und zum Verkauf des lokalen Kabelnetzes durch die Stadt Genf – setzten sie aber auch klare politische Akzente.


Einstimmig haben die rund 100 syndicom-Delegierten im Stade de Suisse in Bern eine Resolution der eigenen Gewerkschaftsjugend zur Initiative 1:12 angenommen. Darin werden die exorbitanten Bezüge der «Top-Manager» kritisiert und es wird die aktive Unterstützung der Initiative der JuSo beschlossen. Zudem sollen die Sozialpartner von syndicom, darunter die Schweizerische Post, Swisscom und der Tamedia-Konzern, zur Anwendung des Prinzips 1:12 verpflichtet werden. «Mit Hilfe dieser Massnahme und der Initiative für einen Mindestlohn von 4000 Franken können der Wirtschaft klare Regeln vorgegeben werden. Einer Wirtschaft, in der nur noch das Streben nach Profit zu zählen scheint und Überlegungen zur sozialen Verantwortung völlig überholt scheinen», stellt der Resolutionstext der IG Jugend fest.

Deutliche Zustimmung fand auch dieResolution der syndicom-Sozialkommission zur IV-Revision 6b. Bei IV-Rentnerinnen und -Rentnern kann nicht noch mehr gespart werden. syndicom wird sich im Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB dafür einsetzen, dass ein allfälliges Referendum der Behindertenorganisationen von den Gewerkschaften aktiv unterstützt wird. Zudem muss eine Verpflichtung der Arbeitgeber, vermindert leistungsfähige Menschen einzustellen, ebenfalls forciert werden. syndicom setzt sich im Rahmen der Gesamtarbeitsvertragspolitik aber auch im Gesetzgebungsprozess dafür ein, dass die Pflicht zur Integration auch auf die Arbeitgeber fällt. Insbesondere für öffentlich-rechtliche Betriebe und Betriebe mit öffentlicher Mehrheitsbeteiligung besteht eine Pflicht zur Integration.

Entschieden verurteilte die Delegiertenversammlung in einer Resolution den Verkauf des Kabelnetzbetreibers «022 Télégenève» (Naxoo) an den in Denver,  USA, beheimateten Konzern UPC-Cablecom durch die Stadt Genf. Über 90 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Und obwohl «022 Télégenève» einen Gesamtarbeitsvertrag mit syndicom unterzeichnet hat, weigert sich UPC-Cablecom hartnäckig, mit der Gewerkschaft Verhandlungen aufzunehmen. Es ist ein vordringliches Ziel, UPC-Cablecom zur Unterzeichnung eines GAV zu bringen. syndicom setzt sich für die Rechte der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und ruft die Genfer Bevölkerung auf, das Referendum gegen den Verkauf des Netzwerks, das sich bisher noch mehrheitlich im Besitz der Genferinnen und Genfer befindet, zu unterschreiben.

Debatte über Mitgliederbeiträge
Ausführlich debattierte die Versammlung über die Harmonisierung der Mitgliederbeiträge von syndicom. Eine breit abgestützte Arbeitsgruppe, in der die Sektionen aller drei Sektoren vertreten waren, hatte verschiedene Modelle ausgearbeitet, wie die Beitragssysteme der Vorgängergewerkschaften comedia und Kommunikation einander angeglichen werden können. Die Sektionen, die Branchen und die Interessengruppen hatten die Möglichkeit, in einer Vernehmlassung Stellung zu nehmen. Die Arbeitsgruppe präsentierte den Delegierten in einem ausführlichen Bericht die verschiedenen Rückmeldungen. Die anschliessende Diskussion zeigte zwei Tendenzen: Es besteht grundsätzlich Einigkeit darüber, dass das Beitragssystem für alle Sektoren und Sektionen vereinheitlicht werden soll. Das würde die Mitgliederwerbung vereinfachen und die verbandsinterne Solidarität stärken. Allerdings scheiden sich die Geister an der Frage, wie dieses gemeinsame Ziel genau erreicht werden kann. Die Bedürfnisse der Sektionen müssten angemessen berücksichtigt werden. Zudem solle verhindert werden, dass bisherige und neue Mitglieder durch zu massive Betragsanpassungen abgeschreckt werden, hiess es.

Die Debatte über die Mitgliederbeiträge ist noch nicht abgeschlossen. Die Inputs der Delegierten werden von der Arbeitsgruppe aufgenommen. Neue Vorschläge sollen am syndicom-Kongress vom 5. und 6. Dezember nochmals vertieft behandelt werden.

Schliesslich stellte die Delegiertenversammlung noch eine weitere Weiche für den Kongress: Sie änderte die Statuten und verkleinerte die Geschäftsleitung. Neu sollen dort nur noch das Präsidium, die LeiterInnen der Sektoren und die Gleichstellungsverantwortliche Einsitz haben.


Resolution der IG Jugend zur 1:12-Initiative

Resolution der Sozialkommission zur IV-Revision 6b

Resolution zum Verkauf von 022 Télégenève (Französisch)

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