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Tech-Workers gegen KI-Waffensysteme

syndicom fordert Techkonzerne auf, ihre Verantwortung für Menschenrechte wahrzunehmen:

Gemäss Berichten der Sonntagszeitung befürchten Google-Mitarbeitende, dass von ihnen entwickelte Systeme oder erbrachte Dienstleistungen für faktisch autonome, KI-gesteuerte Waffensysteme genutzt werden. Damit sind sie nicht einverstanden. Sie fordern, dass die von ihnen entwickelten Technologien nicht für Zwecke verwendet werden, die Menschenrechte verletzen oder Konflikte verschärfen. Doch der Tech-Gigant unterbindet ihren Protest rabiat. syndicom, die Gewerkschaft der Arbeitnehmenden in der Tech-Branche, fordert in einer Resolution Techkonzerne auf, Verantwortung für die ganze Wertschöpfungskette zu übernehmen und die Repression gegen Mitarbeitende einzustellen.

Direkt zur Resolution

Google gibt sich weiterhin das Motto „Don’t be evil“. Seit längerem ist bekannt, dass Tech-Giganten wie Google ihre Cloud-Computing-Dienste auch für Armeen anbieten, im Projekt Nimbus auch für das israelische Verteidigungsministerium. Seit Medienrecherchen im April zeigten, dass diese KI-Zielfindungssysteme namens „Lavender“ und „Gospel“ verwendet, sind viele Tech Workers unsicher, ob die von ihnen entwickelte Technologie diesen Waffensystemen zudient.

Viele Tech Workers lehnen es aus ethischen Gründen ab, dass ihre Arbeitsprodukte für Kriegs- und Unterdrückungszwecke verwendet werden. Sie bemängeln zudem, dass ihr Arbeitgeber sie nicht transparent darüber informiert.

„Wir fordern Google und alle Tech-Unternehmen auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Sie müssen sicherstellen, dass ihre Technologien nicht zur Verletzung von Menschenrechten oder zur Verschärfung von Konflikten verwendet werden“, sagt Miriam Berger, Zentralsekretärin bei syndicom. „Zu diesem Zweck fordern wir die Tech-Konzerne auf, die Angestellten transparent zu informieren und sich öffentlich zu ethischen Grundsätzen zu verpflichten und diese durchzusetzen.“

syndicom teilt die Besorgnisse der Mitarbeitenden. Besonders verwerflich ist, dass der Google-Konzern in den USA Mitarbeitende bereits entlassen hat, die sich für die Einhaltung dieser Prinzipien eingesetzt haben. Damit wird ein Klima der Angst geschaffen und die vormals offene Unternehmenskultur aufgegeben.

syndicom fordert in einer Resolution, dass niemandem, der sich für demokratische und rechtsstaatliche Prinzipien einsetzt, berufliche Nachteile entstehen dürfen, sowie dass die Tech-Unternehmen ihre Verantwortung wahrnehmen. Schlussendlich ist auch die Politik in der Pflicht, die KI möglichst global regulieren und ihren Gebrauch als Waffe verbieten muss.

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