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Über 12 000 Menschen fordern Lohngleichheit!

Frauen und Männer trafen sich am 7. März zur nationalen Kundgebung und forderten die konsequente Umsetzung der Lohngleichheit. Unter der Leitung von Alliance F und dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund verlangt ein breites Frauenbündnis vom Bundesrat nun wirkungsvolle Massnahmen.

 

Auf freiwilliger Basis hat es nicht funktioniert. Die Lohn­gleichheit ist 34 Jahre nach ihrer Verankerung in der Verfassung noch immer nicht Realität. In der Schweiz verdienen Frauen immer noch 18,9 Prozent weniger als ihre Kollegen. Ein Teil der Lohn­ungleichheit kann mit ungleich verteilter Berufserfahrung, Verantwortung und Teilzeitarbeit erklärt werden.

40 Prozent des Lohnunterschieds aber sind mit objektiven Kriterien nicht begründbar, also diskriminierend. Jedes Jahr entgehen den Frauen wegen ihres Geschlechts 7,7 Milliarden Franken. Dieses Geld fehlt den erwerbstätigen Frauen, ihren Familien und den Rentnerinnen.

Gesetze sind nicht freiwillig

Ein Bündnis von 48 Organisationen unter der Leitung von Alliance F und dem SGB hat deshalb anlässlich des Tags der Frau und zwei Tage vor dem Equal Pay Day (Equalpayday.ch) zur grossen Demo in Bern aufgerufen. Mehr als 12 000 Frauen und Männer sind dem Aufruf gefolgt und fordern mit dem Bündnis die rasche und konsequente Umsetzung der Lohngleichheit.

Dazu braucht es Kontrollen. Kathrin Bertschy, Co-Präsidentin von Alliance F, betonte die Relevanz für Wirtschaft und Gesellschaft: «Lohnungleichheit prägt Lebensläufe, wenn junge Frauen bereits mit 8 Prozent weniger Lohn in den Arbeitsprozess einsteigen. Lohnungleichheit prägt aber auch die Volkswirtschaft, wenn fähige Talente sich aus dem Arbeitsprozess zurückziehen, weil sie nicht ihren Fähigkeiten entsprechend entlohnt werden.» Für SGB-Zentralsekretärin Regula Bühlmann ist die Lohngleichheit eine Frage der Gerechtigkeit: «Freiwilligkeit ist bei der Einhaltung von Gesetzen eindeutig der falsche Ansatz. Wir brauchen Lohngleichheit, damit die bezahlte und die unbezahlte Arbeit gleichmässig verteilt werden kann, aber auch, damit Frauen im Alter eine faire Rente erhalten.»

Manifest war ein Grosserfolg

Damit die Forderung ­nachhaltig umgesetzt wird, lancierte das Bündnis einige Tage vor der Kund­gebung das Manifest «Lohngleichheit ist keine Konjunkturfrage!». Zu den Erstunterzeichnerinnen zählen Persönlichkeiten wie Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch, Unternehmerin Rosmarie Michel, Publizistin Esther Girsberger, Künstlerin Pipilotti Rist, Banken­professorin Gabrielle Wanzenried, CVP-Politikerin Barbara Schmid-Federer, Bäuerinnenpräsidentin Christine Bühler und Alt-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey.

5504 Personen hatten innert nur einer Woche das Manifest unterzeichnet, als es am 9. März Bundespräsidentin Simonetta ­Sommaruga übergeben wurde. (sgb)

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