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Umbau der Zeitung regt spannende Diskussionen an

Die Mitglieder des Zentralvorstandes (ZV) von syndicom gaben an ihrem Treffen vom 31. August in Bern grünes Licht für eine Umfrage über die Informationsbedürfnisse der Mitglieder. Zudem diskutierten sie den Stellenplan der Organisation, nahmen von den Resultaten der Vertragsverhandlungen bei Presto AG und Swiss Post Solutions Kenntnis und stellten die inhaltlichen Weichen für den grossen Kongress im Dezember.

Viel zu reden gab auch diese Zeitung. Die Geschäftsleitung legte dem ZV einen Antrag vor, die Anzahl der Zeitungsausgaben pro Jahr auf 12 bis 15 Ausgaben zu reduzieren. «Das würde erlauben, die vorhandenen Ressourcen anders zu nutzen, ab und zu durchzuatmen und den dringend nötigen Freiraum für die Arbeit an neuen Konzepten zu schaffen», begründete die Geschäftsleitung. Mit dem aktuellen Zeitungskonzept könnten die Ziele und Ansprüche teilweise nicht erreicht werden, was wiederum zu Kritik von verschiedenen Seiten führe. Es sei deshalb eine intensive Phase mit organisatorischen, personellen und konzeptionellen Umbauarbeiten nötig. Hauptziel bleibe aber, die Information der Mitglieder durch eine eigene Zeitung qualitativ und quantitativ sicherzustellen, so die GL. In der Diskussion stellten mehrere ZV-Mitglieder einen Handlungsbedarf fest und unterstützten den Antrag. Wichtig sei aber, dass die Zeitung künftig in eine kommunikative Gesamtstrategie eingebunden werde. In diesem Zusammenhang forderte auch eine früher eingesetzte ZV-Arbeitsgruppe, eine umfassende Erhebung über das Kommunikations- und Informationsbedürfnis der Mitglieder durchzuführen. Beide Anträge – die Reduktion der Anzahl Ausgaben und die Durchführung der Umfrage bei den Mitgliedern – wurden mit klarer Mehrheit angenommen.

Schliesslich führte die Intervention eines pensionierten Mitglieds, dessen Leserbrief von der Redaktion der «syndicom-Zeitung» zurückgewiesen worden war, zu einer spannenden Diskussion im ZV. Fazit: Die Publikation von Briefen von Mitgliedern wird klarer und transparenter geregelt, damit eine demokratische Kultur der internen Debatte möglich wird.

GAV bei Presto und SPS ­unterschriftsreif

Der Leiter des Sektors Logistik, Fritz Gurtner, informierte über die soeben erfolgreich abgeschlossenen GAV-Verhandlungen bei SPS und Presto. Beide Firmen gehören als Konzerngesellschaften zur Schweizerischen Post AG. Bei Swiss Post Solutions (SPS) profitieren neu rund 750 Angestellte vom Schutz durch den GAV. Dieser garantiert Mindestlöhne von 50 000 Franken pro Jahr, eine 41-Stunden-Woche, 5 Wochen Ferien (ab 60 sind es 6), Vaterschaftsurlaub von 5 Tagen und grosszügige Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall. «Insgesamt ein gutes Resultat, mit dem wir zufrieden sein können», resümierte Fritz Gurtner. Der GAV bei Presto AG gehöre hingegen sicher nicht zu den Vorzeige-GAV, gab Gurtner zu. «Doch er hilft mit, dass dieser Bereich bei den Postdienstleistungen nicht noch mehr prekarisiert wird», so Gurtner. Die Erhöhung des jährlichen Mindestlohnes um 4,1 Prozent auf 43 000 Franken muss als wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewertet werden. Beide Gesamtarbeitsverträge müssen in den kommenden Wochen noch von den zuständigen Gremien ratifiziert werden.

Die Verantwortlichen des Sektors Presse und elektronische Medien berichteten über die Vertragssituation in der Branche. Während in der Romandie die Hoffnung besteht, den Ende Jahr auslaufenden Vertrag zu verteidigen, signalisieren in der Deutschschweiz die Arbeitgeber seit Jahren geringe Bereitschaft, auf sozialpartnerschaftlicher Basis Verträge abzuschliessen, die auch die Mindestlöhne regeln.

Stellenplan überprüft

Hans Rohrer präsentierte dem ZV einen umfassenden Bericht über die Entwicklung des Stellenbestandes bei syndicom seit der Fusion. Beunruhigend sei, dass die Personalkosten seit 2011 angestiegen seien, aber die Anzahl der Mitglieder weiter abnehme. Ein weiterer Ausbau von Stellen müsse deshalb vermieden werden. Insgesamt müsse die Organisation ihre Führungsarbeit in Planung, Kontrolle und Betreuung der Mitarbeitenden verstärken, um die Produktivität zu steigern und die Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft zu erhöhen. Der ZV nahm die kritischen Schlussfolgerungen des Personalverantwortlichen zustimmend zur Kenntnis. Schliesslich verabschiedete der ZV auch die inhaltlichen Leitlinien für die Ausarbeitung des Strategiepapiers 2014–2016, das durch den Kongress diskutiert werden soll. Thematisch soll zudem am Kongress die Altersvorsorge als sozialpolitischer Schwerpunkt zur Sprache gebracht werden.

Bruno Schmucki, Leiter Kommunikation syndicom

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