Eine reich befrachtete Traktandenliste wartete an diesem verregneten Samstag auf die Mitglieder des ZV. Ein grosser Teil der Geschäfte diente zur Vorbereitung der Delegiertenversammlung vom 25. Mai. So wurden verschiedene Anträge an die DV geprüft, die Vernehmlassung zur Harmonisierung der Mitgliederbeiträge in einer ersten Lesung analysiert und die Jahresrechnung zuhanden der DV verabschiedet. Zu reden gab vor allem eine Statutenänderung, die eine Verkleinerung der Geschäftsleitung und die bessere Vertretung der Sektionen im ZV vorsieht.

Effizientere Geschäftsleitung

Der Antrag, welcher von der Geschäftsleitung eingebracht wurde, schlägt vor, dass die GL künftig nur noch aus dem Präsidium, den Sektorleitungen und der Gleichstellungsverantwortlichen zusammengesetzt sein soll. Die Verantwortlichen der Fachabteilungen Kommunikation, Finanzen und Personal würden bei den entsprechenden Geschäften beratend beigezogen. Von dieser Verkleinerung erhofft sich die GL eine effizientere Arbeitsweise, eine Fokussierung auf die politische Führung des Gesamtverbandes und eine bessere Koordination zwischen den einzelnen Bereichen. Seit der Fusion gibt es ­zudem verschiedene Sektionen, welche ihre Anliegen durch den ZV schlecht vertreten sehen. Um diese Situation zu verbessern, schlägt die GL vor, dass künftig die fünf Grossregionen von syndicom je eine Vertreterin oder einen Vertreter im ZV bestimmen können, welche die Positionen der lokalen Sektionen einbringen. Beide Vorschläge stiessen beim ZV auf Zustimmung und die entsprechende Statutenänderung soll den Delegierten vorgelegt werden.

Erfolgreicher Aufbau bei Presto

In Zwischenberichten informierten die Sektorleitenden über Aktualitäten aus den Branchen. Insbesondere zeigte Roland Kreuzer auf, wie die Situation in der grafischen Industrie nach wie vor festgefahren ist. Obwohl unterdessen neue Vorschläge auf dem Tisch sind, ist es offen, ob der vertragslose Zustand bald beendet werden kann. Fritz Gurtner erläuterte die Entwicklung beim Presse-Vertriebsunternehmen Presto AG. Seit 2010 der GAV in Kraft getreten ist, gelang es, sich klar als gewerkschaftliche Kraft zu positionieren und in St. Gallen und Bern einen Stamm an engagierten Mitgliedern aufzubauen (s. a. Box). Giorgio Pardini präsentierte das Aufbauprojekt beim Informationsdienstleister Local.ch, zu dessen Start der ZV grünes Licht gab. Zur Kenntnis nahm der ZV die Ergebnisse der Überprüfung der Lohngleichheit. Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass «bei syndicom die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau im engeren Sinn eingehalten ist». Trotzdem wird in verschiedenen Bereichen noch Handlungsbedarf aufgezeigt. Der ZV beschloss ausserdem, zur Unterstützung des Asylgesetzreferendums der nächsten syndicom-Zeitung ein Informationsblatt des Abstimmungskomitees (Abstimmung vom 9. Juni) beizulegen.