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Zentralvorstand: «Light my fire!»

Die zweite syndicom-Zentralvorstandssitzung dieses Jahres fand am 12. Mai in Bern statt. Die wichtigsten Themen waren die Jahresrechnung 2011, die Wahl eines neuen Jugendsekretärs sowie die Fragen rund um die Mitgliederwerbung. 

 

Gut 20 Mitglieder des syndicom-Zentralvorstands fanden sich am 12. Mai zur zweiten Sitzung des Jahres ein, für die sich zwei Geschäftsleitungsmitglieder entschuldigen lassen mussten. Der Auftakt war durchaus erfreulich: Die Jahresrechnung der Gewerkschaft hat mit einem Überschuss von 1,1 Millionen Franken abgeschlossen anstelle des erwarteten kleinen Defizits. Trotz den schwarzen Zahlen wiesen fünf Mitglieder die Jahresrechnung 2011 mit der Begründung zurück, dass sie zu gewissen Buchhaltungsunterlagen keinen Zugang gehabt hätten. «Dieses Misstrauensvotum macht mir zu schaffen», sagte die syndicom-Co-Präsidentin Danièle Lenzin, welche die Sitzung leitete.

 

Jedenfalls darf der positive Rechnungsabschluss 2011 nicht über die Realitäten und über die strukturellen Probleme von syndicom hinwegtäuschen. In den ersten vier Monaten dieses Jahres lag die Zahl der neu geworbenen Mitglieder um 50 Prozent unter den festgelegten Zielen. Dabei zeigen sich einmal mehr sehr grosse Unterschiede zwischen den Regionen. Wie lässt sich zum Beispiel erklären, dass die Rekrutierungsziele im Tessin sogar übertroffen wurden, während sie in anderen Landesteilen deutlich verfehlt wurden?

 

Auf den 6. September wurde ein Workshop für die Verantwortlichen in den Regionen und in den Sektionen angesetzt, an dem diesen Fragen mit einer vertieften Problemanalyse auf den Grund gegangen werden soll. Giorgio Maietti wird die Veranstaltung leiten, und der Titel ist Programm: «Light my fire!», ein Aufruf vor allem an die politischen Aktivistinnen und Aktivisten von syndicom, das gewerkschaftliche Feuer neu zu entfachen.

 

Dies dürfen wir auch vom neuen Jugend-Zentralsekretär Loïc Dobler erwarten, der vom Zentralvorstand einstimmig gewählt wurde. Der 24-jährige Jurassier kann schon heute eine eindrückliche Berufskarriere mit grosser Erfahrung vorweisen. Gegenwärtig arbeitet er als Unia-Gewerkschaftssekretär in Neuenburg im Bereich Uhren und Werkzeugmaschinen. Zudem ist er im Gemeinderat seines Wohnorts Glovelier aktiv. Und dann sitzt er für die Sozialdemokratische Partei im jurassischen Kantonsparlament. Er übernimmt Ende Sommer die Aufgabe von Sonja Oesch, die in leitender Funktion in den Sektor Logistik wechselt.

 

Nach einer lebhaften Diskussion über die Initiative «Für eine starke Post» folgte die Mehrheit des Zentralvorstandes der Delegiertenversammlung der Branche Post vom 28. April, welche empfohlen hatte, das Mandat für die weiteren Schritte rund um diese Initiative der nächsten syndicom-Delegiertenversammlung vom 16. Juni zu übertragen. Bei dieser Gelegenheit kann eine eingehende politische Grundsatzdiskussion geführt werden, da sich dann auch der Nationalrat zur Postinitiative von syndicom geäussert haben wird. Das Thema ist in der grossen Kammer auf Dienstag, 5. Juni angesetzt.

 

Von den zahlreichen weiteren Punkten auf der Traktandenliste sei hier noch die Initiative «Pro Service public» aufgeführt, die kürzlich von Konsumentenschutzorganisationen lanciert worden ist. Der Zentralvorstand wird dieses Vorhaben nicht unterstützen, da es trotz der an und für sich sympathischen Stossrichtung erhebliche Gefahren für den Service public birgt. Die nächste Sitzung des Zentralvorstandes findet am 25. August statt.

 

Mohamed Hamdaoui ist Kommunikationsverantwortlicher von syndicom

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