Zum Stellenabbau bei der Tageswoche: syndicom fordert abfedernde Massnahmen
Kurz vor Weihnachten vermeldet die Basler «Tageswoche» schlechte Nachrichten: fünf Stellen werden abgebaut, der Rest der Redaktion wird einer Umstrukturierung unterzogen. Der Zeitpunkt des Entscheides ist denkbar ungünstig gewählt: mitten in der Adventszeit bekommen die Betroffenen Bescheid, dass sie entlassen werden. Von einem Sozialplan ist nicht die Rede.
syndicom fordert die Unternehmensleitung auf, die vom Abbau betroffenen Mitarbeitenden mit verbesserten Abgangsbedingungen zu unterstützen, damit sie ohne den zusätzlichen Druck wirtschaftlicher Not auf Stellensuche gehen können.
Vor fünf Jahren ist die Tageswoche mit dem Anspruch angetreten, unabhängigen Journalismus aus und für Basel zu bieten. Dabei orientiert sie sich erklärterweise an den Werten Respekt, Ehrlichkeit, Mut und Empathie. Nun gilt es, auch das Personal mit Respekt und Empathie zu behandeln und anständige Abgangsbedingungen anzubieten. Dazu braucht es auf die Betroffenen zugeschnittene Lösungen, die kollektiv in einem Sozialplan vereinbart werden. syndicom bietet dem Personal und der Unternehmensleitung bei der Ausarbeitung abfedernder Massnahmen gewerkschaftliche Unterstützung an.
Die Nachricht vom Stellenabbau, der unweigerlich einen Leistungsabbau nach sich ziehen wird, ist auch bitter für die publizistische Vielfalt in der Region Basel. Das stiftungsfinanzierte Projekt war mit vielen Erwartungen gestartet und soll jetzt vermehrt Einkünfte im rückläufigen Anzeigenmarkt generieren. Ein ambitiöses Unterfangen. Aus medienpolitischen Überlegungen verweist syndicom auf die Diskussion um neue Formen der Medienförderung, damit die Medien- und Meinungsvielfalt auf Dauer gesichert werden kann: Gerade die «Tageswoche» könnte als gemischtes Medium allenfalls von einer zukünftigen Online-Medienförderung profitieren.
