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Zusammenstehen nützt: Orell Füssli Thalia lenkt ein

Erster Erfolg: Nach den Versammlungen der BuchhändlerInnen der Orell-Füssli-Thalia-Filialen The Bookshop und Kramhof in Zürich ist die Geschäftsleitung von OFT zu einem Gespräch mit syndicom bereit, und die entwürdigenden «Bewerbungen für die eigene Stelle» werden nicht mehr generell von allen Angestellten verlangt. 

 

syndicom kritisierte im Dezember, dass OFT ohne Gespräche mit der Gewerkschaft, ohne Meldung bei den Behörden und ohne Verhandlungen über einen Sozialplan mit dem Abbau von 15 Vollzeitstellen Massenentlassungen einleitete. Im Newsletter des Schweizer Buchhandels vom 10. Dezember wies die OFT-Geschäftsleitung diesen Vorwurf der geplanten Massen­entlassung als «nicht korrekt» zurück. Richtig sei, dass OFT mit dem Umzug des Bookshop in die Filiale Kramhof voraussichtlich insgesamt maximal 15 Vollzeitstellen abbauen werde ...

OFT rechnet offenbar mit einem Exodus von Angestellten, denn ob und wie viele Entlassungen überhaupt nötig seien, sei im Moment noch völlig offen. Von einer Massenentlassung zu sprechen, sei deshalb «nicht lösungsorientiert». Wer das tue, verunsichere unnötig die Mitarbeitenden und schade allen. Der SBVV sekundierte: «Der Verband findet es bedenklich, dass die Gewerkschaft ausgerechnet im arbeitsintensiven Dezember das Personal mit fragwürdigen Aussagen wie ‚Massenentlassungen‘ in Unruhe versetzt.»

verunsicherung kommt von der geschäftsleitung

Diese Interpretation ist ein sehr eigenwilliger und in keiner Art und Weise den sozialpartnerschaftlichen Gepflogenheiten entsprechender Umgang mit einem massiven Stellen­abbau. OFT-Berater McKinsey ist mit Sicherheit kein guter Ratgeber, was Sozialpartnerschaft betrifft! Unhaltbar ist der Vorwurf an syndicom, dass die Gewerkschaft die Angestellten verunsichere! Für Verunsicherung und Empörung sorgte einzig die Geschäftsleitung, die ihren BuchhändlerInnen diesen Stellenabbau unter den Weihnachtsbaum legte und gleichzeitig von ihnen einen Effort im Weihnachtsgeschäft erwartete.

Stellenabbau nun doch gemeldet

Dem Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich wurde im Dezember seitens OFT gemäss unseren Informationen jetzt doch Meldung über den Stellenabbau gemacht, und für Ende Januar erklärte sich die Geschäftsleitung von OFT zu einem Treffen mit syndicom bereit (nach Redaktionsschluss).

Zudem wird nicht mehr darauf beharrt, dass sich alle Angestellten für ihre eigene Stelle faktisch neu bewerben müssen. Die Rede ist nur noch von einem «Formular», dessen Nichtausfüllen keine negativen Konsequenzen bei der zukünftigen Stellenbesetzung habe.

Wir lassen nicht locker, ‹OFT› muss Stellen retten

Das Zusammenstehen der OFT-BuchhändlerInnen mit ihrer MitarbeiterInnenvertretung und syndicom zeigte erste Resultate. Wir werden nicht locker lassen. OFT muss sich «lösungsorientiert» an den Verhandlungstisch setzen, um Stellen zu retten oder für den schlimmsten Fall einen Sozialplan zu vereinbaren.

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