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Der Streik bei der SDA wird breit getragen

In Zürich solidarisieren sich weitere Redaktionen mit dem Streik der SDA-Mitarbeitenden

Am zweiten Tag ihres Streiks sind die SDA-Mitarbeitenden gemeinsam nach Zürich gefahren, wo sie von zahlreichen Sympathisanten, auch aus anderen Redaktionen, empfangen und bei ihrem Umzug zum Tamedia-Hauptsitz begleitet wurden. Vor dem Hauptsitz forderten sie den SDA-Verwaltungsratpräsidenten Hans Heinrich Coninx auf, sich mit ihnen und den Gewerkschaften an den Verhandlungstisch zu setzen. Da der Verwaltungsrat und die SDA-Leitung weiterhin nur über die Presse kommunizieren und kein konkretes Gesprächsangebot vorliegt, hat das versammelte Personal beschlossen, den Streik fortzuführen. 

Die streikenden SDA-Mitarbeitenden zeigten sich von der grossen Solidarität, die sie bei der Ankunft in Zürich erlebt haben, in ihrem Kampf um ihre Arbeitsplätze bestätigt. Das zeige, dass es in diesem Arbeitskampf nicht nur um die Arbeitsplätze gehe, sondern dass die mediale Grundversorgung, die die SDA-Mitarbeitenden in ihrer täglichen Arbeit zur Verfügung stellen, von ihren Berufskollegen geschätzt und anerkannt wird. Mit dem übertriebenen und überhasteten Sparkurs gefährdet die SDA-Leitung genau diese mediale Grundversorgung, die für die Meinungsbildung in der Schweiz so wichtig ist. 

Der Streik wird fortgesetzt und am dritten Tag in die Romandie getragen
Angesichts des schweigenden Verwaltungsrates und der sturen Haltung der Leitung haben die Mitarbeitenden beschlossen, ihren Streik am Donnerstag, 1. Februar, weiterzuführen. Um aufzuzeigen, dass der SDA-Streik ein nationaler Streik ist und alle Sprachregionen der Schweiz betrifft, werden sie am 3. Streiktag ihren Kampf in die Romandie tragen. Auch dort haben sich zahlreiche Redaktionen solidarisiert, weil sie auf die Dienstleistung der SDA in der bisherigen Qualität und im bisherigen Umfang angewiesen sind. Ohne die bisherigen SDA-Leistungen wird in der Romandie ein mediales Schrumpfangebot immer wahrscheinlicher. 

Die Forderungen bleiben
Das SDA-Personal ist entschlossen, seine Forderungen durchzusetzen. Jedes weitere Schweigen seitens des Verwaltungsrates und der SDA-Leitung bestätigt sie in ihrem Kampf um offene und faire Verhandlungen, die so nie geführt wurden. Die Gespräche während des Konsultationsverfahrens wurden nicht auf Augenhöhe geführt. Es wurden Informationen vorenthalten und in den zentralen Punkten war keine Gesprächsbereitschaft seitens der Leitung zu erkennen. Vielmehr wurde versucht, mit einem ungenügenden Sozialplan eine «Friss oder stirb»-Taktik durchzusetzen. 

Zur Erinnerung die zentralen Forderungen des Personals: 

  • Die bereits ausgesprochenen Kündigungen und Änderungskündigungen sind bis zum Vorliegen einer tragfähigen und verantwortungsvollen Zukunfts-Strategie zu sistieren.
  • Die SDA-Direktion und der Verwaltungsrat sollen auf ernsthafte Verhandlungen mit der Redaktionskommission und ihren gewerkschaftlichen VertreterInnen einsteigen.
  • Für die betroffenen älteren Mitarbeitenden muss eine Lösung gefunden werden, die sie finanziell nicht in die Misere stürzt.
  • Für alle Betroffenen ist ein guter Sozialplan auszuhandeln

Fortführung des Streiks mit grosser Akklamation bestätigt
Der Entscheid, den Streik in den dritten Tag zu tragen, fiel an der abendlichen Personalversammlung unter grossem Applaus des versammelten Personals. Das Personal zeigte sich entschlossen, den Streik fortzuführen, bis konkrete Gespräche über die zentralen Forderungen vorliegen.

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