Der Streik ist gerechtfertigt. Tamedia muss wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren!
Info, Aufruf zur Unterzeichnung der Petition und die aktuelle Kundgebung am Bahnhof Lausanne
- Solidaritätserklärung der Redaktorinnen und Redaktoren von Tamedia Deutschschweiz
- Solidaritätserklärung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes SGB
Die Printausgabe von «Le Matin Semaine» soll verschwinden. 36 Kündigungen wurden ausgesprochen. Die Sozialpartnerschaft bei Tamedia wurde verletzt. Die Redaktionen sind empört und haben mit 88% Ja-Stimmen einen Streik beschlossen. Dieser ist gerechtfertigt und rechtmässig. Seit 12 Uhr treffen sich die Redaktionen zu einer Kundgebung am Bahnhof Lausanne und rufen Öffentlichkeit, Kolleginnen und Kollegen und Politik zur Unterstützung auf.
Tamedia hat die Kündigungen ausgesprochen, obwohl vor der Waadtländer Einigungsstelle ein Schlichtungsverfahren im Gange war. Mit diesem Entscheid hat Tamedia gegen das Gesetz verstossen: Sie hat eine Zwangsmassnahme ergriffen, die zu einer strafrechtlichen Sanktion, d. h. einer Busse von bis zu 10 000 Franken, führen kann.
Es ist empörend, dass Tamedia keine der alternativen Massnahmen zur Massenentlassung – welche die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die Gewerkschaften sorgfältig ausgearbeitet haben – akzeptiert hat. Wir fordern Tamedia auf, nach Lösungen zu suchen, welche die Pressevielfalt in der Romandie sichern, notfalls auch mit dem Verkauf eines Titels. Tamedia soll zudem die Rücknahme der Kündigungen anbieten.
Wir kämpfen an der Seite der Redaktionen, denn es handelt sich um einen ganz entscheidenden Moment: Wer ist nach «Le Matin» als nächstes an der Reihe, wenn wir nicht reagieren? «24heures»? Die «Tribune de Genève»? Stopp dem Abbau! Der Streik ist ein starkes Signal, mit dem sich die Redaktionen mit sehr grosser Mehrheit zur Wehr setzen.
Der heutige Streik ist absolut rechtmässig: Er ist das einzige Mittel, welches den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern blieb, um gehört zu werden. Der Streik ist gerechtfertigt. Vor allem auch deshalb, weil Tamedia nicht auf das Gesprächsangebot der Kantonsregierungen eingegangen ist. Um sich jetzt schon mit der Frage des Sozialplans zu befassen, ist es zu früh.
Bereits seit Monaten versuchen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die Gewerkschaften mit aller Kraft, ihren Forderungen bei Tamedia Gehör zu verschaffen – beispielsweise einem zweijährigen Entlassungsstopp oder der Prüfung alternativer Lösungen. Tamedia hat sich diesen Appellen verschlossen.
Die Gewerkschaften und die Angestellten von Tamedia haben in den letzten Stunden mit Empörung von den mit Drohungen versehenen Medienmitteilungen von Tamedia Kenntnis genommen.
Tamedia muss die Redaktionen anhören und auf diese Entscheide zurückkommen, um Lösungen zur Wahrung der Arbeitsplätze und der Pressevielfalt zu finden!
