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Erfolgreiche Protestaktion Beinwil: „Unsere Post muss bleiben!“

Bevölkerung und Gewerkschaft fordern an Protestaktion einen Marschhalt bei den Poststellenschliessungen

(c) Karin Omanovic

Über 50 Beinwilerinnen und Beinwiler sind am 25. Juli dem Ruf der Gewerkschaft syndicom und der Gemeinde gefolgt, sich vor ihrer Poststelle zu versammeln und den Schliessungsplan zurückzuweisen. Mit dem Protest setzten sie ein Zeichen gegen den Abbau des Service public in ihrer Gemeinde. Sie fordern die Post auf, die beabsichtigte Schliessung der Poststelle in Beinwil am See zu sistieren. Die angedachte «Agentur» erachten sie nicht als befriedigende Lösung.

 

Den Kanton Aargau würde der Post-Kahlschlag hart treffen. Bis in drei Jahren soll nach den Plänen der Post die Hälfte der Aargauer Poststellen verschwinden. Übrig blieben nur noch 43 von heute 88 Poststellen. Danach könnte der Abbau weitergehen. In der Region Wynental sind neben Beinwil am See die Poststellen Seengen und Seon von den Plänen betroffen. Mit der heutigen Protestaktion stellte die Bevölkerung klar: «Unsere Post muss bleiben!»

 

syndicom-Regionalsekretärin Karin Omanovic: «Es ist ein Affront, dass die Post den Service public in Niedriglohn­bereiche auslagern will. Agenturen müssten das gleiche Angebot erbringen wie eine Poststelle. Ihre Angestellten müssen zu den gleichen Bedingungen und Löhnen angestellt werden wie die Angestellten der Schweizerischen Post AG. Alles andere ist ein Abbau des Service public, den die Bevölkerung und die Angestellten so nicht wollen.»

 

Post verspielt Vertrauen. Mit ihrem bisherigen Vorgehen hat die Post viel Vertrauen bei der Bevölkerung eingebüsst. Die Bevölkerung versteht nicht, weshalb ein Service-public-Unternehmen, das 2016 über eine halbe Milliarde Gewinn erwirtschaftet hat, derart radikal die Schliessung der Poststellen vorantreibt. Sie fordert einen Marschhalt bei den Schliessungen, bis die Politik den Grundversorgungsauftrag neu definiert. Dazu sind sowohl im Ständerat als auch im Nationalrat Motionen hängig. 

 

Petition ist lanciert. Eine Petition mit dem Titel „Unsere Post muss bleiben“, die sich gegen die Schliessung der Poststelle in Beinwil a.S. richtet, wurde bereits lanciert. Unterschriftenbögen auf www.beinwilamsee.ch. Die Post ist aufgefordert, das deutliche Signal ernst zu nehmen und die beabsichtigte Schliessung zurückzuziehen. Ansonsten bestätigt die Post einmal mehr, dass der sogenannte Dialog mit den Gemeinden nur eine Farce ist. Die von der Post angebotenen Alternativen erachtete die anwesende Bevölkerung als ungenügend. Die propagierten Hausdienste sind nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung im Alltag praktikabel und die Agenturen bieten immer nur einen Teil der vollwertigen Poststellendienste. Zusätzlich verpasst die Post die Chance, aus den Poststellen die Drehscheibe für alle ihre Dienstleistungen zu machen.

 

Weitere Informationen:
Karin Omanovic, Regionalsekretärin syndicom, Tel. 079 441 61 50

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