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Jetzt bei den Löhnen vorwärts machen!

Mit Applaus von den Balkonen lassen sich weder Miete noch Krankenkassenprämien bezahlen Jetzt bei den Löhnen vorwärts machen!

Das Coronavirus hat Arbeitswelt und Gesellschaft auf den Kopf gestellt. Die Arbeitnehmenden haben unter Hochdruck gearbeitet, um die Grundversorgung sicherzustellen. So auch in der Logistik, der Telekommunikation und in den Medien. Jetzt sind die Arbeitgeber*innen gefordert, damit den Sympathiebekundungen auch handfeste Taten folgen. Es gilt, bei den Löhnen jetzt vorwärts zu machen. Die Gewerkschaft syndicom hat deshalb ein Dossier mit den Lohnforderungen 2021 zusammengestellt.

Honoriert wurde das grosse Engagement der Arbeitnehmenden während der gesamten Coronavirus-Krise bisher einzig mit Klatschen für systemrelevante Berufe sowie Sympathiebekundungen auf der Strasse und im Netz. Diese Anerkennung der Öffentlichkeit ist schön, aber sie reicht nicht. Für syndicom ist klar: Es darf nicht sein, dass die Arbeitnehmenden den Preis für diese Krise bezahlen. In zahlreichen Branchen der Grundversorgung sind tiefe Einstiegslöhne an der Tagesordnung, was sich negativ auswirkt auf die Attraktivität dieser Berufe; die Arbeit wird vielerorts zu tief entlöhnt und es gibt nach wie vor Lohnungleichheit in Bezug auf das Geschlecht. Deshalb sind Fortschritte auch in der Lohnrunde von 2021 zwingend.

Ohne Logistiker*innen kein Lockdown
Gerade in der Logistik sind Löhne, die nur knapp zum Überleben reichen, weit verbreitet. Der Mindestlohn der eidgenössischen Postkommission (PostCom) ist mit 18.27 Franken existenzbedrohend und damit eindeutig zu tief. Zudem ist die Arbeit häufig geprägt von langen Einsatzzeiten und physischer Belastung. Die Angestellten dieser Branche erfüllen allesamt systemrelevante Funktionen aus. Sie alle verdienen eine Lohnerhöhung für ihren Sondereffort während der Krise. syndicom fordert für die Postangestellten 100 Franken mehr Monatslohn.

Ohne ICT-Arbeitnehmende kein Netz
Die Mitarbeitenden in Unternehmen der ICT-Branchen spielen während der Coronavirus-Krise eine wichtige Rolle: Sie erbringen Dienstleistungen, welche es der Bevölkerung beispielsweise ermöglichen, im Homeoffice zu arbeiten und Fernunterricht zu besuchen, sowie den Unternehmen die Geschäftstätigkeit aufrechtzuerhalten. Die Arbeitnehmenden verdienen es, dass es nun auch bei ihren Löhnen vorwärts geht, wenn die nächsten Lohnrunden anstehen. Für die Lohnrunde 2020/2021 fordert syndicom daher eine Lohnerhöhung von bis zu 0.8% für alle Mitarbeitenden.

Ohne Medienschaffende kein Informationsfluss
Bei den Löhnen der Medienschaffenden muss es insbesondere bei den privaten Medien endlich aufwärtsgehen. Seit 15 Jahren stagnieren die Löhne der Festangestellten und die Honorare der freischaffenden Journalist*innen wurden gar schlechter. Gerade in der Pandemie wird der Wert von gutem Journalismus und unabhängigen Medien wieder mehr geschätzt. Jetzt müssen auch die Löhne und Honorare mit einer allgemeinen Lohnerhöhung von 2% und einem Aufholprogramm bei den Löhnen der weiblichen und jungen Medienschaffenden nachziehen. Auch im Buchhandel, der zwar den automatischen Teuerungsausgleich auf den Mindestlöhnen kennt, blieb eine kollektive Erhöhung der Reallöhne seit 13 Jahren aus. Bei einem Medianlohn von 4’265 Franken sind die diesjährigen, durch Kurzarbeit verursachten Lohneinbussen von durchschnittlich 3 Prozent, besonders einschneidend. Trotzdem wurde den Buchhändler*innen für 2021 wiederum eine reale Lohnerhöhung verwehrt. Sie verlangen, dass die in den sistierten GAV-Verhandlungen auf Ebene der paritätischen Kommission vorgesehene zusätzliche Lohnstufe von 4'400 Franken pro Monate für Angestellte im achten Jahr nach der Ausbildung zügig eingeführt wird.

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