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Nein zum Rückschritt für Frauen

Ein Ja zur USR III würde besonders die Frauen in der Arbeitswelt betreffen. Wenn der Staat in den öffentlichen Sektoren die Sparschraube anziehen muss, sind sie als Erste von Stellenstreichungen und verschlechterten Arbeitsbedingungen betroffen. 

 

Frauen arbeiten häufig in Dienstleistungsberufen: in Spitälern, in der öffentlichen Verwaltung, in Schulen, in der Betreuung, im Service public. Die Annahme der USR III würde zu dramatischen Steuerausfällen führen. Die wohl realistische Zahl sind mindestens 4 Milliarden Franken, die fehlen würden. Dies zeigt eine vertiefte Analyse dieser Steuersparinstrumente durch den Schweizerischen Gewerkschaftsbund. Und nicht die «geschönte» Zahl der Bundesregierung, die, massiv unterschätzt, von 3 Milliarden spricht.

Frauen werden vom Arbeitsmarkt verdrängt

Bund und Kantone haben bereits mehrere Sparpakete erlebt, und wir wissen alle, wo wir diese Sparrunden gespürt haben und spüren. Dieser erneute, zusätzliche Einschnitt, der für Unternehmen und einige Privilegierte Steuergeschenke plant, würde unser tägliches Leben stark beeinträchtigen. Wenn die Spitäler, die Schulen, die Kindertagesstätten, der Service public Leistungskürzungen erfahren, stehen auch viele Stellen auf dem Spiel. Frauen, die in diesen Dienstleistungsberufen arbeiten, würden damit vom Arbeitsmarkt verdrängt.

Frauen machen im Gesundheitsbereich 72 Prozent aus, in den obligatorischen Schulen fast 74 Prozent, in den Kitas arbeiten 92 Prozent Frauen. Frauen sind also in diesen Bereichen des öffentlichen Sektors besonders stark betroffen. Die USR III würde Stellenstreichungen und schlechtere Arbeitsbedingungen auslösen. Das Personal muss mehr Aufgaben in weniger Zeit erfüllen, was nicht zuletzt gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringt.

Die Einsparungen beim Service public wirken sich aber auch direkt auf die Kundinnen und Kunden dieser Dienstleistungen aus. Auch Kürzungen beispielsweise bei Kinderkrippen, bei Prämienverbilligungen und bei Kulturbeiträgen wirken sich negativ aus.

Noch mehr unbezahlte Arbeit

Auf alle, und besonders auf Familien, kämen zusätzliche Probleme zu, da sie sich innerhalb der verknappten und eingeschränkten Angebote organisieren müssten und ihr Haushaltsbudget überdies gekürzt würde (SGB-Schätzung: jährlich mindestens 1000 Franken pro Haushalt). Frauen, die eh bereits in Mehrfachbelastungen stecken – Erwerbstätigkeit, ein grösserer Anteil an Haushaltsaufgaben, Kinder- und Angehörigenbetreuung – müssten noch mehr (unbezahlte) Arbeit leisten.

Auch darum muss unser klares NEIN zum «Unternehmenssteuer-Bschiss» die USR III wuchtig versenken. Geht zur Volksabstimmung! Jede Stimme zählt.

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