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Ringier will nicht nur schliessen, sondern auch sparen

Schliessung der Ringier Zeitungsdruckerei in Adligenswil

Die Belegschaft der Zeitungsdruckerei in Adligenswil ist tief enttäuscht von der Geschäftsleitung. Die Forderungen der Personalkommission (PKO) und der Gewerkschaften nach einem besseren Sozialplan wurden abgelehnt. Insbesondere bei den Abgangsentschädigungen und vorzeitigen Pensionierungen soll gespart werden. 

Heute, Donnerstag, 15. Februar, fand in Adligenswil eine Versammlung mit der Belegschaft statt, an der die ArbeitnehmerInnen-Vertretung die Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen für den Sozialplan vorgestellt hat. 

Die Mitarbeitenden prangern die Arroganz der Ringier-Verantwortlichen in diesen Verhandlungen an. Statt die ArbeitnehmerInnen-Vertretung am Ende vor vollendete Tatsachen zu stellen, muss Ringier nochmals an den Verhandlungstisch kommen, fordert die Belegschaft. Das Unternehmen muss Hand bieten für ein besseres Resultat. 

Für viele ist die Schliessung ein Schicksalsschlag. Angesichts des Alters und der langjährigen Treue der Druckereimitarbeitenden gestaltet sich für eine Vielzahl der Betroffenen die Stellensuche als äusserst schwierig. Mit dem heutigen technologischen Wandel ist es für jene, die mit der bevorstehenden Entlassung vor dem Nichts stehen, eine besonders grosse Herausforderung, sich umzuorientieren. 

Zwar wurde erreicht, dass die Löhne bis Ende Dezember garantiert sind, aber Ringier Print lehnt Abgangsentschädigungen weiterhin ab und bietet bei den vorzeitigen Pensionierungen nicht Hand für Verbesserungen. PKO und Gewerkschaften hatten für die Verhandlungen den Sozialplan als Basis benutzt, der damals bei der NZZ ausgehandelt wurde. 2015 hatte auch die NZZ ihre Zeitungsdruckerei geschlossen - dank seriösen und konstruktiven Verhandlungen konnte ein guter Sozialplan vereinbart werden. 

Ist etwa Ringier kein vergleichbarer Verleger wie die NZZ? Wieso will Ringier in der traurigen Situation angesichts der Schliessung an der Belegschaft sparen? In 40 Jahren Ringier Print Adligenswil haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer mit grossem Engagement gearbeitet, um Ende Jahr schwarze Zahlen zu schreiben. Das ist auch 2017 der Fall. «Wir hatten gar nie die Chance, rote Zahlen zu schreiben», äusserte sich ein Kollege sarkastisch. 

Man wolle einen anständigen Abgang in Adligenswil, liess die Geschäftsleitung verlauten. «Aber dann muss dieser Abgang auch anständig entschädigt sein!», war der einhellige Tenor der Belegschaft.

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