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Warnstreik SDA - Die Geschäftsleitung der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) zeigt sich stur

Die SDA-Mitarbeitenden bekräftigen mit einem Warnstreik ihre Forderung: Keine Kündigungen vor Abschluss der Verhandlungen

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Nachdem die Direktion der SDA sich in nur einer von fünf Forderungen der Belegschaft verhandlungsbereit gezeigt hat, protestieren die Mitarbeitenden der SDA schweizweit gegen die sture Haltung der Direktion. Recherchen zeigen, dass der Abbau überstürzt erfolgt und im Ausmass völlig übertrieben ist. So verfügt die SDA über 19 Millionen an Gewinnreserven, die für die Abfederung der Abbaumassnahmen eingesetzt werden können. Besonders verheerend ist aus Sicht der Mitarbeitenden, dass die Leitung keine gesicherte Strategie aufweisen kann, wie sie nach dem angekündigten Abbau den Umfang und die Qualität SDA-Dienstleistungen aufrechterhalten kann. 

Mit einem dreistündigen schweizweiten Warnstreik haben die SDA-Mitarbeitenden Ihren Forderungen eindrücklich Nachdruck verliehen. Sie fordern die Direktion weiterhin auf, offene Verhandlungen über den angekündigten Abbau von 36 Vollzeitstellen mit über 80 betroffenen Mitarbeitenden aufzunehmen. Die Hauptforderung besteht darin, dass das Ausmass und der Zeitpunkt der Kündigungen Teil der Verhandlungen werden müssen. Die Vermutung der Mitarbeitenden, dass weder die Dringlichkeit noch das Ausmass des angekündigten Abbaus notwendig sind, hat sich mittlerweile bestätigt. Recherchen haben gezeigt, dass das Unternehmen über Gewinnreserven von 19 Millionen Franken verfügt, die zu einem grossen Teil an die Aktionäre ausgeschüttet werden sollen. Die Mitarbeitenden fordern, dass das vorhandene Geld zur Abfederung des Abbaus eingesetzt wird. 

Die SDA-Leitung kann keine sichernde Zukunftsstrategie aufzeigen
Die SDA-Leitung um Markus Schwab hat in den vorbereitenden Gesprächen keine überzeugende Strategie aufzeigen können, wie sie mit dem angekündigten Abbau die Qualität und den Umfang der SDA-Dienstleistungen erhalten wollen. Sie zeigte sich für die erarbeiteten Vorschläge der gewählten Personalvertretung (Redaktionskommission, ReKo) taub und setzt damit die mediale Grundversorgung der Schweiz aufs Spiel, die heute nicht nur auf die grossen Medienhäuser ausgerichtet ist. Damit zeigt die Leitung, dass sie das Konsultationsverfahren als lästige Pflicht angesehen hat und die Mitwirkung der Mitarbeitenden nicht ernst nimmt. Dazu gehört auch, dass sie nur bereit war, einen von fünf Punkten zum Gegenstand von Verhandlungen zu machen. 

Ein guter Sozialpan soll die letzte Massnahme sein
Die Personalvertretung nimmt positiv zur Kenntnis, dass sich die Leitung beim Sozialplan in einigen Punkten verhandlungsbereit zeigt. Doch für die Mitarbeitenden ist der Sozialplan nicht Voraussetzung für Verhandlungen, sondern die letzte Massnahme bei unausweichlichen Kündigungen und Frühpensionierungen. Doch noch immer weigert sich die Geschäftsleitung, für Transparenz zum tatsächlich notwendigen Ausmass der Kündigungen zu sorgen. Dafür müsste sie der Personalvertretung die nötigen Informationen zum tatsächlichen Stand der Unternehmensfinanzen offenlegen. Mit den Gewinnreserven sind genügend finanzielle Mittel für einen grosszügigen Sozialplan vorhanden. 

Die SDA-Mitarbeitenden sind zu weiteren Kampfmassnahmen bereit
In einer Resolution zuhanden der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats halten die Mitarbeitenden an ihren bisherigen Forderungen fest und fordern die Geschäftsleitung zum dritten Mal zu Verhandlungen auf. Die Mitarbeitenden verschliessen die Augen vor der betriebswirtschaftlichen Realität nicht. Sie sind sich bewusst, dass personelle Massnahmen wahrscheinlich notwendig sind. Sie fordern aber Einsicht in die Zahlen, die den Abbau begründen und sind überzeugt, dass sie einen wertvollen Beitrag zur Vermeidung von Kündigungen leisten können. Dass die Leitung hier keine Transparenz schaffen möchte, ist exemplarisch für die Haltung der Leitung gegenüber der Mitwirkung der Mitarbeitenden. Tatsächliche Mitwirkung ist in solchen Fällen nicht nur vom Gesetz vorgesehen, sondern ist eine Form der Wertschätzung. Die Mitarbeitenden fordern Verhandlungen auf Augenhöhe und behalten sich weitere Kampfmassnahmen vor.

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