Stellenabbau in Druckerei in Bussigny: syndicom kämpft mit den Angestellten
Tamedia will im Druckzentrum Bussigny Stellen abbauen. Als Gewerkschaft der Drucker:innen und Medienschaffenden setzt sich syndicom für die Betroffenen ein und appelliert an die soziale Verantwortung des Medienhauses. Insbesondere muss der geltende Sozialplan eingehalten werden.
Tamedia hat am 4. Mai die Beschäftigten des Druckzentrums in Bussigny über eine weitere Reorganisation der Arbeit informiert, die einen Stellenabbau zur Folge haben wird. Die Geschäftsleitung des Druckzentrums schlägt freiwillige Abgänge, Frühpensionierungen oder Versetzungen ins Druckzentrum Bern als Massnahmen vor, um Entlassungen zu vermeiden oder zu begrenzen.
syndicom weist auf den bestehenden Sozialplan hin, der 2020 ausgehandelt wurde und bis Ende dieses Jahres gültig ist. Für den Zürcher Verlag ist es daher zwingend notwendig, sozial und finanziell akzeptable Lösungen für alle Beschäftigten anzubieten. Frühpensionierungen oder erzwungene Umzüge gehören nicht zu den Massnahmen, die man von einem verantwortungsvollen Arbeitgeber erwarten darf.
Als Druckerei- und Mediengewerkschaft bedauert syndicom diesen weiteren Schlag, den der grösste Schweizer Verlag der Druckereibranche versetzt. Sie weist auch darauf hin, dass der zur Rechtfertigung dieser Umstrukturierung angeführte Volumenrückgang insbesondere auf Massnahmen zurückzuführen ist, die Tamedia selbst ergriffen hat. Zum Beispiel die Einstellung von «Le Matin Semaine» oder die Verringerung der Seitenzahlen ihrer anderen Titel. Die Tatsache, dass die Westschweiz einmal mehr bestraft wird, um die Gewinne des bereits hochprofitablen Zürcher Unternehmens zu steigern, ist mehr als bedauerlich. Tamedia ist der dominante Eigentümerverlag in der Schweiz, die Auflage dieser Westschweizer Titel deckt mehr als drei Viertel der Bezahlmedien in der Romandie ab.
syndicom ist bereits im Kontakt mit den Betroffenen. Wir werden die Personalkommission und das gesamte Personal insbesondere in der Konsultationsphase begleiten und unterstützen. Wie bereits vor zwei Jahren sind wir bereit, mit der PeKo und der Geschäftsleitung an den kommenden Diskussionen teilzunehmen.